Pensionisten erstochen: Pfleger wegen Mordes angeklagt

Staatsanwaltschaft Ried beantragte zudem Einweisung des 24-jährigen Slowaken

Spurensicherer am 6. Oktober am Tatort in Geretsberg
Spurensicherer am 6. Oktober am Tatort in Geretsberg © APA/Daniel Scharinger

Die Staatsanwaltschaft Ried hat kürzlich eine 24-jährige Pflegekraft aus der Slowakei wegen Mordes angeklagt.

Der Mann, der sich laut Anklagebehörde als Transgender fühlt und als Frau angesprochen werden will, hatte am 6. Oktober in Geretsberg (Bezirk Braunau) einen 82-Jährigen, den er betreute, erstochen.

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Aufgrund einer schwerwiegenden und nachhaltigen psychischen Störung des zur Tatzeit schuldfähigen 24-Jährigen hat die Staatsanwaltschaft zusätzlich einen Antrag auf Unterbringung des Beschuldigten in einem forensisch-psychiatrischen Zentrum beantragt.

„Dem Mann drohen bis zu 20 Jahre bzw. lebenslange Haft, einen Prozesstermin gibt es noch nicht“, sagt Pressesprecher Alois Ebner im Gespräch mit dem VOLKSBLATT.

Hänseleien als Motiv

In der ersten Einvernahme hatte der Angeklagte angegeben, aus der Küche ein Messer geholt und den Pensionisten getötet zu haben. Der 82-Jährige ist laut Obduktionsergebnis nach Stichen in den Herz- und Lungenbereich innerlich verblutet. Als Motiv gab der Angeklagte Hänseleien wegen dessen sexueller Orientierung an. Zum Zeitpunkt der Tat war der 24-Jährige so stark betrunken, dass er in den Linzer Neuromed Campus eingeliefert wurde.

Die Pflegekraft war bereits zum zweiten Mal beim 82-Jährigen in Oberösterreich. Ein Einsatz dauerte immer vier Wochen, danach wurde gewechselt. Der erste Turnus sei laut Ebner komplikationslos verlaufen.

Der Slowake hatte nach der Messerattacke auf den Pensionisten in dessen Wohnhaus die Stieftochter des 82-Jährigen alarmiert. Diese verständigte die Rettungskräfte, die noch vergeblich versuchten, denn Innviertler wiederzubeleben.

Von Heinz Wernitznig

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