Prozess um Anlagebetrug mit Millionenschaden in Steyr

2,3 Millionen Euro soll eine Gruppe mutmaßlicher Anlagebetrüger von rund 100 Kunden eingesammelt und veruntreut haben. Ein Beschuldigter muss sich ab 28. März vor dem Landesgericht Steyr verantworten.

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft legt ihm gewerbsmäßigen schweren Betrug zur Last. Der Strafrahmen beträgt ein bis zehn Jahre Haft. Bis zu einem Urteil dürfte es Monate dauern.

Gemeinsam mit drei Komplizen, die in eigenen Verfahren verfolgt werden, soll der Mann 2019 begonnen haben, seinen Lebensunterhalt mit Anlagebetrügereien zu bestreiten, so der Vorwurf. Potenzielle Opfer wurden telefonisch, per E-Mail, über Telegram oder bei Webinaren, die der Angeklagte hielt, angeworben. Unter anderem bot man Interessierten eine Beteiligung an einem Investitionsfonds an.

Den Opfern wurde erzählt, eine Vertrauensperson mit Zugang zur „Hochfinanz Dubai“ stelle zwei Millionen Euro zur Verfügung und „besondere Kunden“ könnten als Vertriebspartner in dieses Investitionsprogramm einsteigen. Renditen von 3,5 bzw. fünf Prozent wöchentlich wurden versprochen, investiert werde in Bitcoin.

Zudem wurden auch Geschäfte mit teuren Luxus-Uhren, Diamanten und teuren Sportwagen in Aussicht gestellt. Der Angeklagte behauptete laut Staatsanwaltschaft u.a., er habe selbst 50.000 Euro investiert und in einem Monat 10.000 Euro Rendite lukriert. Zudem machte er Druck: Die Investition sei nur mehr kurze Zeit möglich.

Die Anleger erhielten anfangs kleinere Beträge als angebliche Gewinne ausbezahlt, danach aber nichts mehr. Sie wurden ständig vertröstet und bekamen nicht einmal ihr Kapital zurück, denn auch die angebliche Versicherung des Investitionsprogramms existierte nicht.

Nichtsdestotrotz wurde laut Anklage weiter um Investoren geworben. In dem Prozess, der mindestens sechs Verhandlungstage umfassen soll, ist die Einvernahme von 34 Zeugen geplant, auch über 100 Privatbeteiligte und Opfer werden geladen. Ein Urteil dürfte nicht vor Mai gesprochen werden.

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