Raiffeisen-Arena als Vorbild für geplantes Nationalstadion

Harald Fux, Architekt des LASK-Stadions, schätzt Kosten auf mindestens 500 Millionen Euro

In der Heimstätte des LASK haben schon mehrere Länderspiele stattgefunden.
In der Heimstätte des LASK haben schon mehrere Länderspiele stattgefunden. © APA/Team fotokerschi.at

Positiv aufgenommen hat Harald Fux, Architekt der vor einem Jahr eröffneten Raiffeisen Arena auf der Linzer Gugl, die im Jänner von Bundeskanzler Karl Nehammer geäußerte Absicht, bis zum Jahr 2030 eine Nationalstadion zu realisieren. Im Gespräch mit dem VOLKSBLATT hält er den Zeithorizont aber für sehr ambitioniert, weil alleine die Planung für eine derartige Outdoor-Eventlokation, in der neben Fußball-Länderspielen auch Konzerte, Firmenfeiern, Tagungen, Seminare sowie Spiele anderer Sportarten stattfinden sollten, viel Zeit verschlingen würde. „Die Realisierung eines solchen Projektes dauert mindestens fünf Jahre, eher mehr“, sagt der gebürtige Freistädter.

Stadt Wien müsste sich als Hauptprofiteur beteiligen

Die Kosten beziffert Fux mit mindestens 500 Millionen Euro, wobei sich die Stadt Wien als Hauptprofiteur eines Nationalstadions mit 50 Prozent beteiligen müsste. Zu überlegen sei, ob man nicht einen privaten Investor ins Boot hole. Zudem sollte man die Kooperation mit der nahe gelegenen Wiener Messe sowie dem Tourismusverband suchen, inwieweit man die Defizite im Veranstaltungs- und Seminarbereich beseitigen könne.

In diesem Zusammenhang sieht er die Sanierung des in die Jahre gekommenen Ernst-Happel-Stadions im Wiener Prater mit seiner Laufbahn als No-Go für internationale Fußballspiele als rausgeschmissenes Geld. An einem Abriss samt Neubau führe kein Weg vorbei.

Als Vorbild könnte nach Ansicht des Architekten die neue Heimstätte des LASK auf der Gugl dienen, zumal hier im Vorjahr rund 160 Veranstaltungen stattgefunden haben. „Damit hat der Verein gezeigt, dass sich die Investitionen in den so genannten Hospitality-Bereich rechnen.“ Die steilen Ränge in der Raiffeisen Arena seien ebenfalls Pflicht bei einem Nationalstadion, notwendig wäre weiters ein Witterungsschutz durch ein geeignetes Dach. Das Fassungsvermögen bei Länderspielen sollte 50.000 Personen umfassen, ebenso sollten 50.000 Besucher bei einem Konzert Platz finden.

„Der Vorstoß des Bundeskanzlers war zeitlich gut gewählt, den die Euphorie um unser Nationalteam, das im Sommer an der Europameisterschaft in Deutschland teilnehmen wird, ist groß“, betont Fux. Ihn würde angesichts seiner großen Erfahrung im Bereich Sportstätten eine Berater-Funktion beim Projekt Nationalstadion jedenfalls reizen.

Von Heinz Wernitznig

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