Regionale Regeln fürs Maibaum-stehlen digital erfasst

Maibäume sind ein beliebtes Diebsgut © thongsee - stock.adobe.com

Gerade das Brauchtum des Maibaumstehlens ist bei der Landjugend beliebt. Daher wird die digitale Maibaumlandkarte jährlich Ende April bzw. Anfang Mai tausendfach aufgerufen.

Gelebtes Brauchtum

Schon Wochen vor dem 1. Mai wird mit den Vorbereitungen für den Maibaum begonnen. Vom Fällen des Baumes, über das Binden der Reisigkränze, bis hin zum Schmücken wird viel Zeit hineingesteckt. „Bei uns wird der Maibaum jedes Jahr händisch von zirka 30 Burschen aufgestellt. Ein sogenannter ‚Moar‘ gibt dabei das Start- & Stoppsignal zum Aufrichten. Die Mädchen feuern die Burschen lautstark an“, erzählt Lisa Steiner, Leiterin der Landjugend Vorchdorf.

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Bei der Landjugend Schwanenstadt ist es Tradition, den Maibaum einem ehemaligen Vor-standsmitglied als Dank für die Funktionärstätigkeit aufzustellen. Häufig wird der Maibaum händisch und in Tracht aufgestellt.

Diebstahl wird in diesen Tagen toleriert

Das Auskundschaften möglicher Verstecke, das nächtliche Anpirschen an die Bewacher sowie der Nervenkitzel beim Stehlen machen den großen Reiz dieses Brauchtums aus. „In den vergangenen Jahren konnten wir bereits mehrere Maibäume aus den Nachbarorten fladern – ein einfaches Umschneiden ist aber nicht erlaubt“, erläutert Andrea Wögerbauer von der Landjugend Putzleinsdorf.

Maibaumstehlen mit Regeln

Die digitale Maibaumlandkarte der Landjugend Oberösterreich wurde 2013 mit Unterstützung des Landes OÖ ins Leben gerufen. Seither wurden Regeln von über 285 Maibäumen in ganz Oberösterreich erfasst. Der Gedanke dahinter ist, die regional unterschiedlichen Regeln rund um das Maibaumstehlen für alle leicht zugänglich zu machen und übersichtlich zusammenzufassen. Somit konnte schon vielen Konflikten vorgebeugt werden.

Alle Vereine und Gruppen, die einen Maibaum aufstellen, sind dazu eingeladen, ihren Baum in der Karte einzutragen. Sie ist unter www.ooelandjugend.at aufrufbar.

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