S10-Weiterbau: Im Mai starten Arbeiten für Tunnel Vierzehn

Asfinag ist bei 7,5 Kilometer langem Straßenstück von Freistadt Nord bis Rainbach Nord gut im Zeitplan

Die S10-Baustelle samt Fähnchenwald, der für Aufsehen sorgte
Die S10-Baustelle samt Fähnchenwald, der für Aufsehen sorgte © Wernitznig

Seit November 2023 rollen im Norden von Freistadt die Bagger. Die Mühlviertler Schnellstraße S10 wird bis zur Verkehrsfreigabe im Jahr 2027 um 7,5 Kilometer bis nach Rainbach Nord verlängert. Gleichzeitig werden damit die vom Verkehr und damit verbunden dem Lärm geplagten Bewohner von Rainbach entlastet.

100.000 m³ Material bewegt

Bislang führte die Arbeitsgemeinschaft Habau/Östu Stettin für das Baulos 1 vor allem Bodenabtragsarbeiten aus. Dabei wurden bereits mehr als 100.000 m³ Material bewegt. Zudem installierten die ausführenden Baufirmen im Bereich der Baustelleneinrichtungsflächen eine Betonmischanlage, errichteten diverse Becken sowie Gewässerschutzanlagen und richteten die Baubüros und Werkstättenbereiche ein.

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Tunnel Vierzehn als „Herzstück“ der Strecke

Ab Anfang Mai 2024 nehmen Habau und Östu Stettin den Tunnel Vierzehn in Angriff bzw. bereiten den Vortrieb vor, womit das Projekt gut im Zeitplan liegt. „Der Tunnel ist quasi ‚Herzstück‘ der Strecke, mit zwei getrennten Röhren und einer Länge von 995 Metern“, erläutert Asfinag-Pressesprecher Christoph Pollinger im Gespräch mit dem VOLKSBLATT.

Sprengen in der Nacht ist verboten

Geplant sind beim Vortrieb 540 Tage, um etwa ein Drittel mehr, als für vergleichbare Tunnel üblicherweise angesetzt sind. Zu den strengen Auflagen gehört ein Nacht-Sprengverbot. Nach jeder Sprengung durch Mineure wird das Granit-Gestein aus der Baustellen-Röhre gebracht.

Der Tunnel wird drei Querschläge haben – das sind direkte Fluchtwege zwischen den beiden Richtungsfahrbahnen – und verläuft maximal 40 Meter unter der Oberfläche, betont Pollinger.

„Fähnchenwald“ noch bis Juli

Bis Juli werden Autofahrer, die die Baustelle passieren, noch die rund 100 Fähnchen zu Gesicht bekommen, die sich seit einigen Wochen auf einer Wiese neben der Fahrbahn befinden. Diese dienen wie exklusiv berichtet als Vergrämungsmaßnahme von bodenbrütenden Vogelarten. Die Asfinag will damit die Vögel in der Brutzeit nicht stören, sondern im Anschluss ein störungsfreies und somit nachhaltiges Brüten bzw. Verhalten der Vögel gewährleisten.

Baulos 2 ist noch nicht vergeben

Für die Bauleistungen für das Baulos 2 prüft die Asfinag derzeit die eingegangenen Angebote. Der Baubeginn ist für September 2024 vorgesehen. Dabei handelt es sich um eine Auflage aus dem UVP-Verfahren.

Parallel dazu laufen die Planungen für die Umweltprüfung (UVP) für die dann noch fehlenden 8,5 Kilometer von Rainbach Nord bis zur Grenze nach Wullowitz.

Geplant ist laut Asfinag der Baustart im Jahr 2028, die Fertigstellung soll drei Jahre später erfolgen. Die Kosten werden sich voraussichtlich in einer ähnlichen Größenordnung wie für den Abschnitt von Freistadt Nord bis Rainbach Nord bewegen. Dieser kostet 340 Millionen Euro.

Bereits ab dem Jahr 2026 wird die Autobahn auf tschechischer Seite bis Wullowitz fertiggestellt sein. Der S10-Lückenschluss wird somit noch vier Jahre dauern.

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