Schlepper lieferten sich Verfolgungsjagd mit Polizei: Schuldsprüche

Court, courtroom, law.

Nach einer aufsehenerregenden Verfolgungsjagd mit der Polizei, bei der auch Schüsse gefallen sind, mussten sich am Dienstag drei Schlepper am Landesgericht Ried verantworten.

Die Polizisten waren im Herbst 2023 bei der Autobahnabfahrt in Ort im Innkreis (Bezirk Ried) auf das Fahrzeug aufmerksam geworden. Auf der B148, der Altheimer Straße, versuchten sie mit Blaulicht und Kelle, den Fahrer des Kastenwagens zum Anhalten zu bewegen.

Beamte feuerten vier Schüsse ab

Der Lenker rammte das Polizeiauto, kam anschließend von der Fahrbahn ab und flüchtete zu Fuß. Die Polizisten gaben vier Schreckschüsse ab und verhafteten den Mann. Zusammengepfercht in dem weißen Kastenwagen befanden sich 18 Menschen aus der Türkei, darunter auch Kleinkinder.

Die drei Angeklagten nötigten laut Anklage die Schutzsuchenden dazu, ruhig zu sein, und sagten, dass sie bewaffnet seien. Noch bei der Polizei sagte der ältere der Schlepper, dass er nur mitgefahren sei und von nichts wisse. Beim Prozess bekannten sich allerdings dann die 22 und 37 Jahre alten Afghanen und der 23-jährige Syrer für schuldig.

Sie wurden getrennt voneinander einvernommen, wobei einer angab, über einen Social-Media- Kanal auf die Schlepperfahrten aufmerksam geworden zu sein. „Es war dumm, was ich gemacht habe“, meinte einer der Angeklagten.

Die Verhandlung endete am Dienstag mit drei Schuldsprüchen: Der jüngere Afghane und der Syrer fassten jeweils 34 Monate, davon zehn unbedingt, aus. Der 37-jährige Afghane, der als einer der Hintermänner gilt, bekam 36 Monate Haft, 12 davon unbedingt. Letzter nahm die Strafe an und verzichtete auf Rechtsmittel. Weil die Staatsanwaltschaft keine Erklärung abgab, sind alle Urteile noch nicht rechtskräftig.

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