Schonendere OP im Klinikum Steyr durch Roboter-assistiertes System

Der moderne DaVinci®-OP-Roboter unterstützt jetzt auch die Chirurgen im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr.
Der moderne DaVinci®-OP-Roboter unterstützt jetzt auch die Chirurgen im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr. © OÖG

Seit einem Monat ist der DaVinci®-Roboter auch im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr bei Operationen im Einsatz. „Unser Auftrag ist, die spitzenmedizinische Versorgung in Oberösterreich weiter auszubauen, um sowohl unsere Patienten bestmöglich zu versorgen als auch unsere Mitarbeiter in ihrer Arbeit zu unterstützen. Mit der Einführung der Roboterchirurgie in Steyr setzen wir einen Meilenstein und bekennen uns zur regionalen Versorgung“, sagte Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander am Donnerstag beim Besuch im Klinikum Steyr.

„Menschliche Expertise, Kompetenz und Empathie werden durch moderne Technologie unterstützt. Deswegen heißt es korrekterweise Roboter-assistierte Chirurgie – die Maschine unterstützt und der Arzt operiert“, erläuterte Franz Harnoncourt, Vorsitzender der Geschäftsführung OÖG.

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Operation wird von der Konsole aus gesteuert

Es handelt sich dabei um eine konsequente Weiterentwicklung der minimalinvasiven Chirurgie. Die Operateure stehen nicht mehr am OP-Tisch, sondern steuern mit einer Konsole alle Funktionen des DaVinci®-Operationssystems. Dadurch sind kleinere OP-Schnitte möglich und es kommt zu geringeren Gewebsverletzungen. Dies wiederum führt zu weniger postoperativen Schmerzen, einer schnelleren Genesung und kleineren Narben.

Die „robotischen Chirurgenhände“ verfügen im Gegensatz zu konventionellen laparoskopischen OP-Instrumenten über „Gelenke“ und sind der menschlichen Hand daher näher. Sie lassen sich damit in zusätzliche Positionen drehen, zudem werden die natürlichen, feinen Zitterbewegungen ausgeglichen.

„Die detaillierte und gestochen scharfe 3D-Sicht des Systems, sowie die dadurch verfeinerte Präparationstechnik ermöglicht einen geringeren Blutverlust bei Operationen im Vergleich zu herkömmlichen Eingriffen“, erläuterte Primar Christian Peither, Leiter der Abteilung für Urologie. Die Chirurgen hätten mit dem System eine körperschonendere Operationsposition und eine bessere Einsicht in das Operationsgebiet.

Eingesetzt wird der Roboter-Assistent in den Abteilungen Chirurgie, Gynäkologie und Urologie. „Wir konnten bereits bei einem ersten an Prostatakrebs erkrankten Patienten das Organ mit dem DaVinci®-System erfolgreich und schonend entfernen“, so Peither. An der Urologie werden künftig Patienten mit Tumoren an Niere, Prostata und Harnblase operiert, aber auch einige nicht-onkologische Eingriffe seien mit dem System ideal durchzuführen.

Über 14 Mio. Eingriffe weltweit

Die europäische Zulassung für das System erfolgte 1999. Seither wurden weltweit 14,2 Millionen Eingriffe durchgeführt. Mehr als 8.600 Roboter sind in 71 Ländern im Einsatz. In Oberösterreich sind nun sieben DaVinci®-Operationssysteme im Einsatz, unter anderem auch in den OÖG-Häusern, dem Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck und dem Kepler Universitätsklinikum in Linz.

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