Schwere Betrugsvorwürfe gegen Rechtsanwältin, Notar und Sachverständigen in Wels

In Wels hat die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen eine Rechtsanwältin, einen Notar und einen Sachverständigen eingeleitet. Ihnen wird schwerer Betrug vorgeworfen.

Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht der Verdacht, dass die Beschuldigten eine demenzkranke Person manipuliert haben, um ihr landwirtschaftliches Anwesen in Pasching durch einen Übergabsvertrag und zwei Schenkungsverträge auf den Todesfall unrechtmäßig zu entwenden.

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Die Verträge sollen die Betroffene unter der Täuschung über deren Inhalt und Bedeutung unterzeichnet haben, obwohl sie zuvor über Jahre hinweg einen gegensätzlichen Willen geäußert hatte.

Die Rechtsanwältin und der Notar stehen im Verdacht, trotz offensichtlicher Demenzerkrankung und fehlender Geschäfts- und Testierfähigkeit der Betroffenen, die Verträge errichtet bzw. beurkundet zu haben. Ein besonderes Augenmerk liegt auch auf dem Sachverständigen für Psychiatrie, der zunächst die volle Geschäfts- und Testierfähigkeit der Betroffenen bescheinigte, später jedoch deren Fehlen feststellte.

Diese Gutachten könnten, so der Verdacht, lediglich dazu gedient haben, eine objektive Begutachtung durch einen gerichtlich bestellten Sachverständigen zu verhindern und die unrechtmäßige Übereignung des Anwesens zu ermöglichen.

Die Staatsanwaltschaft hat bereits Hausdurchsuchungen durchgeführt und den Sachverständigen festgenommen. Zudem wurden weitere ähnlich gelagerte Fälle bekannt, in denen der Sachverständige involviert sein soll, und es wurde Anklage gegen die Rechtsanwältin und den Notar in einem Fall betreffend eines Immobilienkaufs am Traunsee erhoben.

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