Selbsthilfegruppe stärkt Wissen über Herz-Erkrankungen

JKU-Studie: Info-Austausch trägt auch zu mehr Prävention bei

Mitglieder von Selbsthilfegruppen oder Interessenverbänden haben oft ein gesteigertes Vertrauen in ihr eigenes Wissen und ihre Fähigkeiten, da sie sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzen und dabei von einer Gemeinschaft unterstützt werden.

Das ergab die gemeinsame Studie „Darstellung und Evaluierung des Selbsthilfe-Programms des Österreichischen Herzverbandes“, die anlässlich des heutigen Weltherztages präsentiert wurde.

Mehr Hypertonie und Diabetes

48 Prozent aller Todesfälle in Österreich entfallen auf Herzerkrankungen oder Schlaganfälle. Etwa 80 Prozent davon könnten durch eine gesunde Lebensweise – kein Tabak, regelmäßige Bewegung und Sport sowie gesunde Ernährung – vermieden werden.

„Chronische, nicht übertragbare Krankheiten wie arterielle Hypertonie oder Diabetes werden mehr“, sagt Univ.-Prof. Erika Zelko, Leiterin des Instituts für Allgemeinmedizin an der Medizinischen Fakultät der JKU. Männer sind 1,3-mal häufiger betroffen.

„Selbsthilfe ist heute ein unverzichtbarer Bestandteil der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung, da sie zum Erhalt der Benefits der Spitzenmedizin einen nachhaltigen Beitrag leistet“, betont Wolfgang Zillig, der oberösterreichische Obmann des Österreichischen Herzverbandes.

Zwischen Juni und September 2023 haben 352 Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankung einen Online-Fragebogen ausgefüllt. Darin wurden sie unter anderem gebeten, ihr eigenes Wissen bezüglich Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf einer Skala von 0 bis 10 einzuschätzen. Herauskam durch einen Vergleich von zwei Stichproben (Mann-Whitney-U-Test), dass Herzverbandmitglieder mehr Wissen zum Thema hatten als Nicht-Mitglieder. Durch regelmäßige Infoveranstaltungen, Schulungen und den Austausch mit anderen Mitgliedern können sie ihr Wissen kontinuierlich erweitern.

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