Smartphone und Co. bleiben Herausforderung für den Jugendschutz

Onlinesucht, Handysucht bei drei Kindern

„Smartphones sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken und gehören mittlerweile bei Kindern und Jugendlichen zum Alltag. Der Zugang zu schädlichem Material wie sexuellen Inhalten, Cybermobbing oder die Suchtgefahr bei der Nutzung von Spielen auf Mobiltelefonen stellen den Jugendschutz aber vor große Herausforderungen“, betont der zuständige Landesrat Michael Lindner am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Linz.

Dies erfordert kontinuierliche Anstrengungen zur Aufklärung und Entwicklung von Kompetenzen bei Kindern und Jugendlichen, um sich sicher im digitalen Raum zu bewegen. Dazu wurden drei Workshops entwickelt. Der Workshop „Smartphone – aber sicher“ für die 3. und 4. Schulstufe wurde im Vorjahr 65 Mal durchgeführt, heuer sind 68 Termine geplant.

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Den Workshop Cybermobbing für die 5. bis 9. Schulstufe gab es 2023 genau 139 Mal, heuer stehen 67 derartige Workshops am Plan. Und den ebenfalls für die 5. bis 9. Schulstufe konzipierte Workshop „Snapchat, WhatsApp & Co.“ wurde im Vorjahr 132 Mal abgehalten, dieses Jahr werden es 81 Termine sein.

Um den vielfältigen Herausforderungen im digitalen Zeitalter gerecht zu werden, müssen präventiv neue Angebote geschaffen werden, weiß Lindner. Aktuell sei die Gruppe Jugend in der Konzeptionsphase eines neuen Workshops, der sich mit der Thematik verschickter Nacktbilder auseinandersetzt.

Verstärkte Anstrengungen bei Online- und Handy-Spielen

„Auch Online- und Handy-Spiele stellen einen Bereich dar, über den in Zukunft noch stärker informiert werden muss. Hier ist in erster Linie aber die Bundesregierung gefordert, die Praktiken der Spielehersteller einer umfassenden Prüfung für gesetzliche Regelungen im Glücksspielgesetz zu unterziehen. Sie muss die Jugend davor schützen, dass junge Menschen nicht durch manipulative Techniken dazu verleitet werden, mit ihrem Taschengeld die Gewinne der Spiele-Konzerne zu finanzieren“, appelliert Lindner an die Bundesregierung.

Info-Kampagne zum neuen Jugendschutzgesetz

Mit dem Inkrafttreten des novellierten Oö. Jugendschutzgesetzes am 15. Dezember 2023 müssen die Jugendlichen und ihre Eltern breitenwirksam über die Neuerungen und die wesentlichen Grundzüge, was in welchem Alter erlaubt ist, informiert werden. Im Vorjahr gab es dazu 104 Vorträge bzw. Workshops ab der 7. Schulstufe, zudem Infostände bei größeren Festen und die Info-Kampagne „Wissen, was geht“.

Von Online-Bannern, Social Media-Anzeigen, Radio-Spots über Plakate in öffentlichen Verkehrsmitteln und an Bahnhöfen bis hin zu Kino-Spots enthielt die Kampagne eine Bandbreite an Kommunikationsmitteln. Die neue Webseite wissenwasgeht.at erhielt während der Kampagnenphase Zugriffszahlen von durchschnittlich 4.000 Zugriffe im Monat (Spitzenmonat: 6.000 Zugriffe). Mit den Online-Bannern wurden knapp 250.000 Personen erreicht.

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