Tagesmütter-Kündigung: Sofortmaßnahmen für betroffene Familien

Bildungsdirektion richtet eine Service-Hotline ein und vermittelt zwischen Gemeinden und Trägerorganisationen

Für 480 Kinder, die bislang über den Verein Aktion Tagesmütter OÖ betreut wurden, muss eine neue Lösung gefunden werden. © Ingairis - stock.adobe.com

Sofortmaßnahmen der Bildungsdirektion aufgrund der angedrohten Kündigung von Dienst- und Betreuungsverträgen der Aktion Tagesmütter Oberösterreich

Nachdem der Verein Aktion Tagesmütter Oberösterreich angekündigt hat, die Betreuungsplätze von 480 Kindern aufzukündigen, hat die Bildungsdirektion im Auftrag von LH-Stv. Christine Haberlander Maßnahmen ergriffen, um die betroffenen Familien, Tageseltern und Gemeinden bestmöglich zu unterstützen.

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„Unsere oberste Priorität ist es, dass kein Kind und keine Familie in dieser schwierigen Situation alleine gelassen wird. Wir setzen uns mit aller Kraft dafür ein, schnell und nachhaltig Lösungen zu finden, um die bestmögliche Betreuung sicherzustellen. Fest steht, die Fördergelder wurden nicht gekürzt und stehen selbstverständlich zur Verfügung. Kein ordentlich wirtschaftender Verein wird im Stich gelassen“, betont die Bildungsreferentin.

„Es ist nicht nachvollziehbar, wie es zu dieser Hauruck-Aktion gekommen ist, die Familien, Kinder und Tageseltern verunsichert. Daher hat die Bildungsdirektion eine Sonderprüfung eingeleitet. Wenn es Sorgen wegen der Abrechnungsmodalitäten der neuen Verordnung gibt, so wird selbstverständlich reagiert werden, wenn sich diese Sorgen bewahrheiten sollten“, so Haberlander.

Intensive Gespräche mit Gemeinden und Trägerorganisationen

Die Bildungsdirektion steht im Austausch mit betroffenen Gemeinden und Trägerorganisationen. Die Kommunen werden dabei unterstützt, indem Gruppenüberschreitungen in ihren institutionellen Kinderbildungs- und Betreuungsinstitutionen unkompliziert ermöglicht werden, damit Kinder dort unterkommen können.

Mit Trägerorganisationen wird darüber gesprochen, dass diese Tageseltern bei sich aufnehmen. Erste positive Signale lassen zuversichtlich sein, dass viele Tageseltern übernommen werden können, was auch die Betreuung für Familien und Kinder sicherstellt. Der Gemeindebund hat ebenfalls bereits seine Unterstützung signalisiert.

Service-Hotline zur Unterstützung der Eltern

Ansprechpartner für die Eltern ist darüber hinaus die Hauptwohnsitzgemeinde, die für die Bedarfsdeckung zuständig ist.

Um den Sorgen der Eltern gerecht zu werden und persönliche Auskunft zu geben, wurde eine Service-Hotline 0732/7720-15526 eingerichtet. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hotline stehen bereit, um den betroffenen Familien umfassende Unterstützung zu bieten.

Im persönlichen Gespräch können auch Informationen zu alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten übermittelt werden. Für den Fall, dass Tageseltern keine Anstellung finden oder ihre Tätigkeit nicht selbstständig weiterführen können, bieten Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen die Möglichkeit, als pädagogische Assistenzkräfte tätig zu werden. Die dafür notwendige Ausbildung bringen die Tageseltern bereits mit. Derzeit sind etwa 150 solcher Stellen offen.

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