Treffer bei Stammzellen: Fußball-Fan wurde zum Lebensretter

„Hoffe, dass ich dem Mann damit eine Chance geben konnte, glücklich weiter zu leben“

Stammzellenspender Tobias Grahl (l.) mit SVR-Geschäftsführer Rainer Wöllinger
Stammzellenspender Tobias Grahl (l.) mit SVR-Geschäftsführer Rainer Wöllinger © SVR/Schröckelsberger

Ganz nebenbei zum Lebensretter werden, das ist einem Fußballfan aus Bayern gelungen. Tobias Grahl war im Oktober 2021 bei einem Bundesligaspiel im Stadion der SV Guntamatic Ried unter den Zuschauern. Dort fand auch eine Stammzellen-Typisierungsaktion statt.

„Es war für uns damals selbstverständlich, dass wir diese Aktion der ‚Geben für Leben‘-Leukämiehilfe Österreich bestmöglich unterstützen. Viele Besucherinnen und Besucher haben an der Aktion teilgenommen und ihre Stammzellen typisieren lassen“, sagt SVR-Geschäftsführer Rainer Wöllinger.

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So auch Tobias Grahl: „Ich habe es zum ersten Mal gemacht, es ging ganz unkompliziert und schnell“, erklärt er. Etwas später sei er kontaktiert worden, dass er ein passender Spender wäre – und zwar für einen Mann aus Dänemark.

Kein großer Aufwand gewesen

„Im Zentrum für Stammzellenspende in München bin ich dann bei einem Gespräch über den Ablauf aufgeklärt worden, ein paar Wochen später habe ich die Stammzellenspende abgegeben. Ich freue mich sehr, dass das so gut geklappt hat“, sagt der Spender.

Für ihn sei es kein großer Aufwand gewesen: „Ich hoffe, dass ich dem Mann damit eine Chance geben konnte, glücklich weiter zu leben.“

Freude über den (etwas anderen) Treffer herrscht auch bei den Kickern in Ried: „Es ist schön, wenn die wichtigste Nebensache der Welt helfen kann“, so Wöllinger. Als kleines Dankeschön überreichte er Grahl am 16. Februar beim Heimspiel gegen den FAC in der Innviertel Arena ein Trikot der SV Guntamatic Ried.

Es gibt zwei Möglichkeiten, ein Leben zu retten: Eine Typisierung oder eine Geldspende, da jede Typisierung 40 Euro kostet. Freiwillige Spenden sind deshalb herzlich willkommen (Sparkasse Bludenz AG, IBAN: AT39 2060 7001 0006 4898). Infos: www.gebenfuerleben.at

Hoffnung für Natalie

Hoffnung gibt es auch für die krebskranke Natalie Purner aus Altenberg bei Linz, die mit ihrem Gang an die Öffentlichkeit zeigen will, wie wichtig solche Typisierungen sind. Für die 23-Jährige waren wie berichtet Granulozytenspender gesucht worden.

Die Teile der weißen Blutkörperchen braucht die 23-Jährige ganz dringend, um eine schwere Lungenentzündung bekämpfen zu können. Insgesamt 700 junge Männer hatten daraufhin ihre Bereitschaft zur Spende bekundet — „ein paar haben gepasst“, erzählt Freundin Vanessa Stoiber im VOLKSBLATT-Gespräch.

Natalie bekomme nun dreimal die Woche eine Spende verabreicht. Sie liege nach wie vor auf der Intensivstation, aber ihre Prognose habe sich ein wenig verbessert. Wenn die Lungenentzündung ausgeheilt ist, wird auch sie Stammzellenspenden benötigen.

„Würden uns gern erkenntlich zeigen“

Die Identität der Spender kennt Stoiber nicht. Die wird in der Regel nicht bekannt gegeben. Das sei verständlich, aber auch schade, sagt Stoiber, denn: „Wir würden uns natürlich gern bei ihnen erkenntlich zeigen!“ Vielleicht werden die Spender aber ja später auf sie zukommen, hofft sie.

Von Renate Enöckl

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