Unordnung für die Artenvielfalt

Totholzhaufen im Garten bieten Igel, Vogel und Co. ein Zuhause

Ein Grauschnäpper in seiner Nisthöhle
Ein Grauschnäpper in seiner Nisthöhle © Limberger

Der Herbst ist die Zeit, Ordnung in den Garten zu bringen. Doch Achtung: Ein wenig Unordnung führt dazu, den Lebensraum von Tieren zu erhalten.

Totholz und Asthaufen sind geschaffen dafür. Neben vielen Vogelarten finden auch Amphibien wie Erdkröten oder Reptilien wie Zauneidechsen oder auch Blindschleichen im undurchdringlichen Dickicht eines Totholzgartens Schutz, aber auch reichlich Nahrung.

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Auch Igel nutzen gerne dichte Asthaufen oder hohle Baumstümpfe als Schlaf- und Winterquartier und gehen im Garten auf Nahrungssuche, weiß Heidi Kurz, Mitarbeiterin des Naturschutzbund OÖ. Insekten nutzen Holz vorwiegend im Larvenstadium als Nahrungsquelle.

Totholz spielt für sie aber auch als Wohnraum oder Kinderstube eine wichtige Rolle. Dies ist außer bei Käfern zum Beispiel bei Ameisenarten oder Wildbienen der Fall, die ihre Gänge im Holz anlegen.

In ihren verschiedenen Entwicklungsstadien sind sie wiederum ein Leckerbissen für Igel, Amphibien und Reptilien, aber auch für Vögel wie die Amsel. Abgestorbene, stehen gebliebene Obstbaumstämme werden gerne von Baumläufern, Kleibern und Spechten auf Nahrungssuche besucht und können wertvolle Nistmöglichkeiten in Astlöchern bieten.

Über Jahre liegen lassen

Besonders wichtig ist es, das Totholz über viele Jahre hinweg liegen zu lassen, damit die Zersetzungsprozesse in allen Stadien, bis zur Mulm- und Humusbildung ablaufen können. Denn gerade die Stadien des Zerfalls sind für die Bewohner von allergrößtem Wert, rät der Naturschutzbund.

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