Verein ZULuft startet Petition für gesunde Luft im Klassenzimmer

Für eine gesetzliche Grundlage der Raumluftqualität

group of school kids raising hands in classroom

Seit der Corona-Pandemie und in Grippe-Zeiten ist die Qualität der Raumluft — vor allem in Schulen — immer wieder ein großes Thema. Der Verein ZULuft – Zukunft Luft Austria – setzt sich nun mit der Initiative Raumluft für eine gesetzliche Grundlage für die Raumluftqualität in Bildungseinrichtungen ein, wie er am Mittwoch bei einem Pressetermin in Linz bekannt gab.

Seit Corona sei das Bewusstsein für eine gesunde Raumluft gestiegen, jedoch nicht in der Praxis entsprechend verankert, erklärt Vereinspräsident Wolfgang Hucek. „Keine geregelte oder mangelnde Lüftung für Innenräume sollten nicht die Regel sein, wenn die Gesundheit und das Wohlbefinden darunter leiden können. Dafür braucht es eine gesetzliche Grundlage.“ Denn saubere Innenraumluft sei als entscheidender Beitrag zur Gesundheitsvorsorge und -erhaltung anerkannt und sollte laut dem Verein gesetzlich zumindest bei den Parametern CO₂, Temperatur und Luftfeuchtigkeit enthalten sein.

Mehr Fehlzeiten und Fehler

In Schulen, aber auch in Betrieben und Büros stelle die Qualität der Raumluft ein ernstzunehmendes Thema dar. Der gegenwärtige Bedarf an gesunder Luft in einem typischen Klassenzimmer sollte um das Dreifache erhöht werden, denn schlechte Raumluft beeinträchtigt nicht nur das schulische Leben, sondern erhöht auch die Fehlzeiten und Fehleranfälligkeit der Schüler. Das Öffnen der Fenster reicht nicht aus – es führt zu Energieverlusten und kann verunreinigte Außenluft hereinlassen.

„Die Wichtigkeit der Innenraumluftqualität für Gesundheit und Leistungsfähigkeit muss im gesellschaftlichen, sowie politischen Diskurs einen zumindest ebenso hohen Stellenwert bekommen,“ betont auch Lungen-Primar Univ.-Prof. Bernd Lamprecht vom Linzer Kepler Uniklinikum, der ZULuft auch als wissenschaftlicher Beirat zur Verfügung steht.

Fokus auf Neubau und Sanierung

Mit der Initiative Raumluft startet der Verein ZULuft nun eine Petition (https://zuluft.at/). Die Forderung: Eine gesetzliche Grundlage für Raumluftqualität (maximal 1.000 ppm CO₂) in Bildungseinrichtungen auf Landesebene. Der Fokus liegt dabei auf Neubau und Sanierungen. „Die Aufrechterhaltung einer hohen Raumluftqualität in Klassenräumen ist aus meiner Sicht eine Grundvoraussetzung, um das Wohlbefinden unserer Schüler sowie die Vermittlung von intellektueller und methodischer Wissenskompetenz zu gewährleisten!“ erklärt Michael Schöny, Forschungsingenier am Austrian Institute of Technology (AIT).

Mit an Bord ist auch Umweltmediziner OA Hans-Peter Hutter von der MedUni Wien: „Der Gesundheitsbenefit eines ausreichenden Luftwechsels für Schüler und Lehrende ist zigfach wissenschaftlich belegt. Es ist im Grunde ein Trauerspiel, dass nach wie vor medizinische Empfehlungen nicht umgesetzt worden sind.“

„Wir wollen mit der Initiative Raumluft die Luftqualität gesetzlich verankern und auf die Probleme von zu hoher CO₂-Konzentration im Klassenzimmer aufmerksam machen. Geben wir unseren Kindern ein Recht auf gesunde Raumluft“, erklärt Hucek das Vorhaben.

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