Verkehrstote: Acht Fußgänger starben 2023 auf OÖs Straßen

Zwei Kinder waren unter den Opfern

Die meisten Fußgänger kamen im Ortsgebiet ums Leben.
Die meisten Fußgänger kamen im Ortsgebiet ums Leben. © ronstik-stock.adobe.com

Die Zahl der tödlichen Fußgängerunfälle ist in Oberösterreich im Vorjahr gestiegen, informiert der Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Acht Fußgänger kostete der Straßenverkehr das Leben, darunter waren auch zwei Kinder. Fünf tödliche Fußgängerunfälle passierten im Ortsgebiet.

VCÖ fordert mehr Sicherheitsmaßnahmen

Der VCÖ betont, dass es in den Städten und Gemeinden verstärkte Maßnahmen für mehr Sicherheit für die Schwächsten im Verkehr braucht, wie mehr Verkehrsberuhigung, Tempo 30 statt 50 und übersichtliche Übergänge. Zudem sind außerhalb des Ortsgebiets sichere Gehwege zwischen Siedlungen und dem nächstgelegen Ort sowie zu Bushaltestellen wichtig.

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Im Vorjahr war in Oberösterreich jeder neunte Verkehrstote ein Fußgänger, verdeutlicht der VCÖ. Nach der – mit fünf -historisch niedrigsten Anzahl tödlicher Fußgängerunfälle im Jahr 2022 stieg die Zahl im Vorjahr auf acht. Besonders tragisch: Zwei Todesopfer waren Kinder, drei Todesopfer älter als 60 Jahre.

Mehr Rücksicht auf Kinder und Senioren

Fußgänger sind insgesamt die schwächsten Verkehrsteilnehmer und ganz besonders Kinder sowie Senioren. „Umso wichtiger ist es, dass die Verkehrsplanung auf Kinder und ältere Menschen mehr Rücksicht nimmt. Das Verkehrssystem muss fehlertoleranter werden. Es braucht mehr unfallvermeidende Maßnahmen, vor allem dort, wo Menschen wohnen und mobil sind. Das heißt konkret, mehr Verkehrsberuhigung und mehr Tempo 30 statt 50 im Ortsgebiet“, stellt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer fest.

Der Anhalteweg (Reaktions- plus Bremsweg) ist bei Tempo 50 auf trockener Fahrbahn doppelt so lange wie bei Tempo 30. „Wird eine Fußgängerin oder ein Fußgänger von einem Auto mit 50 km/h angefahren entspricht das einem Fall aus zehn Metern Höhe“, verdeutlicht Mosshammer. Auch die Folgen von Ablenkung, wie Handy am Steuer, sind bei 50 km/h fataler als bei 30 km/h. Wer mit dem Handy beim Autolenken telefoniert, reagiert so schlecht wie ein Alko-Lenker mit 0,8 Promille.

Baulich getrennte Gehwege

Wichtig für die Sicherheit für Fußgänger sind zudem auch außerhalb des Ortsgebiets baulich getrennte, sichere Gehwege zwischen Wohnsiedlungen und dem nächstgelegenen Ort sowie zu Bushaltstellen sowie in diesem Bereichen auch sichere Übergänge auf Landesstraßen.

Im Bundesländer-Vergleich gab es im Vorjahr in der Steiermark mit zehn die meisten tödlichen Fußgängerunfälle. Oberösterreich wies nach Niederösterreich die dritthöchste Anzahl an tödlichen Fußgängerunfällen auf und war das einzige Bundesland, in dem zu Fuß gehende Kinder im Straßenverkehr ums Leben kamen.

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