Was gegen Quallenstiche hilft

Mehr als 100 Arten setzen dem Menschen zu

CLOSE UP: Stunning translucent jellyfish swimming around in

Es gibt mehr als 100 Arten von Quallen, die beim Menschen Reaktionen auslösen – von Hautausschlägen über verbrennungsartige Verletzungen bis hin zu lebensbedrohlichen Symptomen. Die Behandlung der Stiche hängt von der Schwere der Beschwerden, der Größe und Art der Qualle ab. Kleine Kinder haben ein höheres Risiko für eine potenziell tödliche Giftdosis.

Um Überraschungen zu vermeiden, sollten Familien die Warnhinweise an den Stränden beachten. Im Wasser kann nur ein Quallenschutzanzug mit Füßlingen, Handschuhen und Kappe den direkten Kontakt verhindern, das Gesicht bleibt aber frei.

Lesen Sie auch

Essigsäure und Meerwasser

„Kinder sind anfälliger für Quallenstiche, da sie sich länger im Wasser aufhalten. Ihre Haut ist zudem dünner und weniger behaart. Bei kleineren Verletzungen können ein Fläschchen mit fünfprozentiger Essigsäure – sie verhindert, dass weitere Nesselkapseln in der Haut platzen und ihr Gift freisetzen – und eine Pinzette zum Entfernen der Tentakel hilfreich sein. Im Notfall kann auch Meerwasser zum Abspülen dienen.

Trink- oder Leitungswasser eignen sich aber nicht. Auf keinen Fall sollte die Wunde mit dem Handtuch abgerieben werden, denn dadurch werden weitere Nesselkapseln aktiviert. Eine heiße Dusche kann die Schmerzen lindern, da die Giftstoffe der Quallen oft hitzeempfindlich sind“, rät Primar Univ.-Prof. Reinhold Kerbl, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde.

Bei schweren Symptomen unbedingt zum Arzt

„Wenn die betroffene Fläche groß, das Auge oder der Mund betroffen ist, das Kind über zwei Stunden starke Schmerzen hat, sich Blasen bilden oder sich der Zustand verschlechtert, sollte man rasch zum Arzt. Auch wenn es sich um eine gefährliche Quallenart handelt. Atem- und Schluckprobleme, Übelkeit und feuchte Haut können eine Folge sein und auch verzögert auftreten. Antihistamine und Kortison sind u. a. Mittel, die bei Quallenverletzungen zum Einsatz kommen. Infos: www.kinderaerzte-im-netz.at.

Verbreitung der Quallen

Schmerzhaft, aber nicht lebensbedrohlich, ist die Feuerqualle, auch Gelbe Nessequalle genannt, die in deutschen Küstengewässern und im Mittelmeerraum vorkommt. Die Portugiesische Galeere lebt im Atlantik und in der Karibik und kann zu einem allergischen Schock führen. Nach Stürmen oder durch Strömungen gelangt sie in Strandnähe – vor den Kanarischen Inseln, der Südostküste Spaniens, um die Balearen und Malta sowie vor Portugal. Mithilfe der MedusApp können Badegäste insbesondere im europäischen Raum Sichtungen ausfindig machen, melden, sich über Quallenarten und Erste-Hilfe-Maßnahmen schlau machen (in Englisch oder Spanisch).

Schwerwiegende oder tödliche Folgen zeigen Quallen in tropischen Gewässern, die Seewespe, die in Australien verbreitet ist, gehört zu den giftigsten Tieren der Welt gehört. Nur für sie konnten Wissenschafter ein Gegengift entwickeln.

Das könnte Sie auch interessieren