Wer jetzt dem Winter entflieht, sollte medizinisch reisefit sein

Je exotischer das Reiseziel, desto größer ist die Infektionsgefahr

Reisen ans Meer wie nach Scharm El-Scheich (Bild) oder Hurghada sind im Winter beliebt. Kl. Bild: Tropenmedizinerin Petra Apfalter empfiehlt, sich auch medizinisch auf den Urlaub vorzubereiten.
Reisen ans Meer wie nach Scharm El-Scheich oder Hurghada sind im Winter beliebt. © sola_sola – stock.adobe.com, Ordensklnikum

Sonne tanken in der kalten Jahreszeit bevorzugen viele Österreicher, anstatt zu Hause zu frieren. Der Gesundheit zu Liebe sollte man vor der Abreise aber nicht nur den Pass checken. Besonders für Personen mit Vorerkrankungen, rät Prim. Univ.-Prof. Petra Apfalter, Leiterin des Instituts für Hygiene, Mikrobiologie und Tropenmedizin am Ordensklinikum Linz Elisabethinen, einen Besuch beim Hausarzt. Optimal wäre ein Termin für eine reisemedizinische Beratung beim niedergelassenen Tropenmediziner inklusive Impf-Check sechs bis acht Wochen vor Reiseantritt. So können fehlende Impfungen noch rechtzeitig nachgeholt werden.

„Je exotischer das Reiseziel, desto größer ist die Infektionsgefahr mit gefährlichen Krankheiten, weil diese in Zentraleuropa kaum vorkommen. Gerade bei Reisen nach Afrika, Asien und Südamerika werden Impfungen für Typhus, Hepatitis A & B, Tollwut, Japanische Enzephalitis, Gelbfieber und Cholera empfohlen. Ärzte oder Tropenmediziner klären gerne über die Notwendigkeit, Wirksamkeit und deren Nebenwirkungen auf“, betont Apfalter. Auch die Reiseapotheke gehört rechtzeitig gecheckt. Abgesehen von einer Dauermedikation sind Mittel gegen Durchfall & Erbrechen, Schmerz- und Fiebermittel, Pflaster und Verbandszeug, Desinfektionsmittel für die Haut, Insektenschutz, Fieberthermometer, Pinzette und eine kleine Schere empfehlenswert.

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Vorsicht beim Essen und Trinken

Im Urlaubsparadies sollte man beim Essen und Trinken auf Etliches achten: Auf Leitungswasser verzichten, es könnte verkeimt sein. Daher auch Eiswürfel vermeiden und zum Zähneputzen nur Wasser aus original verschlossen Flaschen verwenden. „Essen Sie keine rohen tierischen Produkte und achten Sie darauf, dass Fleisch und Fisch immer gut durchgebraten oder durchgekocht sind“, betont die Tropen- medizinerin. Selbstgemachte Desserts und Saucen, in denen oft ungekochte Eier verwendet werden, seien ebenso tabu wie das Salatbuffet, da die Zutaten meistens mit Leitungswasser gewaschen werden. Zudem sei vom Verzehr von Speisen an Straßenständen und Street-Food-Märkten dringend abzuraten. Regelmäßiges Händewaschen, keine streunenden Tiere streicheln, nicht in verschmutzen Gewässern baden und auch das Hotelzimmer auf Sauberkeit und Ungeziefer überprüfen, macht grundsätzlich Sinn.

Oft tritt, wenn der Alltagsstress abfällt, im Urlaub aber eine Erkrankung auf. In dem Fall sollte man sich tatsächlich schonen, auf ausreichend Schlaf, viel Flüssigkeit und leichte Kost achten, sowie die direkte Sonne meiden. Die häufigsten Krankheiten auf Reisen sind Erkältungen und Grippe, gefolgt von Magen-Darm-Erkrankungen, Hautprobleme mit Ausschlägen, Sonnenstiche, aber auch Sportverletzungen und Unfälle. Sollte die Reiseapotheke nicht ihre Wirkung zeigen, ist ein Arzt aufzu- suchen.

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