Zwei neue Brunnen sichern in Gramastetten kühles Nass

Wassergenossenschaft hat 1,5 Millionen Euro in Versorgungssicherheit investiert

Von außen unspektakulär, aber das Herzstück der Gramastettner Wasserversorgung: Das Gebäude enthält das Pumpwerk und die Wasseraufbereitungsanlage. © Foto: WG Gramastetten

Wasser ist lebensnotwendig und daher umso kostbarer – und die Nachfrage nach Trinkwasser wird größer.  Auf den steigenden Wasserbedarf musste auch die Mühlviertler Marktgemeinde Gramastetten reagieren, hat sich doch der Wasserbedarf in den letzten 40 Jahren verdoppelt. „2.500 Einwohner werden täglich mit bis zu 350.000 Liter Trinkwasser versorgt“, weiß Kurt Pfleger, Obmann der Wassergenossenschaft Gramastetten. Die Antwort auf steigenden Pro-Kopf-Verbrauch, etwa verursacht durch Pools, automatische Bewässerungsanlagen oder auch Betriebsansiedlungen, lautet daher: Erschließung neuer Brunnen und Errichtung eines Tiefbehälters im Ortsteil Türkstetten-Langwies.

Was vor fünf Jahren in die Planungsphase gegangen ist, findet diesen Samstag, 21. September, einen ersten feierlichen Abschluss: Zwei neue Brunnen, eine Wasseraufbereitungsanlage und der Tiefbehälter werden eröffnet. Bei fachkundigen Führungen ab 9.30 Uhr und einer Wanderung kann sich die Bevölkerung genau ansehen, wofür die Wassergenossenschaft fast 1,5 Millionen Euro investiert hat (Details unter www.wassergenossenschaft.or.at). „Speziell bei Verbrauchsspitzen und bei geringer Quellschüttung kann durch die neue Anlage die Versorgungssicherheit deutlich erhöht werden“, betont Obmann Pfleger. Neben der Versorgung aus Quellen und höherem Fernwasserbezug seien die Brunnen ein drittes Standbein. Auch an einen Blackoutfall hat man gedacht und zur Sicherstellung der Wasserversorgung eine PV-Anlage errichtet. Genossenschaftsobmann Pfleger: „Mit dieser kann die Wasserversorgung über einen längeren Zeitraum auch autark betrieben werden“.

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Vom Wasser aus den nun ausgebauten Brunnen hat im Übrigen auch die Feuerwehr etwas. Der Zwischenbehälter aus der Wasseraufbereitungsanlage steht nämlich auch den Gramastettner Florianis zur Verfügung, konkret sind das 53 von insgesamt 73,6 Kubikmetern Wasser.

Heraufgeholt wird das Wasser aus 82 beziehungsweise 54 Metern Tiefe, je Brunnen dürfen 0,9 Liter pro Sekunde oder 78 Kubikmeter pro Tag entnommen werden. Um das Wasser aus den Brunnen zum Tief- und dann zum Hochbehälter zu bringen, mussten mehr als zwei Kilometer Leitungen verlegt werden.

Für die 77 Jahre alte Wassergenossenschaft Gramastetten bedeutet der Eröffnungstag jedenfalls einen Meilenstein – aber das Ende der Maßnahmen in Sachen Versorgungssicherheit ist das noch nicht. Denn, so blickt Kurt Pfleger in die Zukunft: „Sobald das Geld vorhanden ist, gehen wir die Ausbaustufe 2 mit weiteren 3 Brunnen an“, dafür seien 400.000 Euro veranschlagt.