Meinung

von Markus Ebert

Cordon sanitaire

Kommentar zum Reinwaschen der FPÖ.

Da muss FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl warm ums Herz werden, wenn seine Parole „Kurz muss weg“ auf so fruchtbaren Boden fällt.

Wie gestern bekannt wurde, war bei der Störaktion gegen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im Wiener Schweizerhaus auch der verurteilte Neonazi Gottfried Küssel zugegen und skandierte auch „Kurz muss weg“.

Natürlich kann Kickl nichts dafür, wenn einschlägig bekannte Personen für gut befinden, was der blaue Klubchef predigt. Aber man könnte sich bei jenen Parteien, die derzeit gegenüber Kickl & Co. keine Berührungsängste haben, schön langsam fragen, an wem man da anstreift.

Es sind SPÖ und Neos, die die Bundes-FPÖ nach der Ibiza-Schmach aus der politischen Schmuddelecke herausgeholt haben. Dass Rot und Pink nun den Ibiza-U-Ausschuss, den sie zur blauen Weißwaschanlage umfunktioniert haben, auch noch verlängern wollen, ist ein innenpolitischer Treppenwitz.

Mit der Begründung, es brauche einen „Cordon sanitaire“gegenüber der ÖVP, hat Kickl jüngst eine Vier-Parteien-Regierung aus FPÖ, SPÖ, Neos und Grünen anfantasiert. Was es wirklich braucht, ist ein „Corodon sanitaire“ gegenüber Kickl. Ob freilich Norbert Hofer dieses Unterfangen gelingt, ist zu bezweifeln.

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