Corona bescherte Feuerwehren „Totalausfall“ bei den Einnahmen

Keine Veranstaltungen, aber viel Arbeit durch aufwendige Einsätze

Landesrat Wolfgang Klinger, LH Thomas Stelzer, Landes-Feuerwehrkommandant Robert Mayer anlässlich der gestrigen Präsentation der Jahresbilanz der oö. Feuerwehren.
Landesrat Wolfgang Klinger, LH Thomas Stelzer, Landes-Feuerwehrkommandant Robert Mayer anlässlich der Präsentation der Jahresbilanz der oö. Feuerwehren. © Land OÖ/Mayrhofer

Mehr Aufgaben, keine Einnahmen: So fiel, etwas vereinfacht gesagt, die Jahresbilanz der oberösterreichischen Feuerwehren im Corona-Jahr 2020 aus. Schmerzhaft und zum Teil sehr gravierend waren die Ausfälle. Etwa bei den Jugendlichen.

Weil keine Werbung gemacht werden konnte, traten deutlich weniger Nachwuchs-Florianis der Einsatzorganisation bei als in normalen Jahren. Konkret waren es um 1890 weniger als 2019.

Einen regelrechten Totalausfall gab es bei den Einnahmen. Grund war, dass keine Veranstaltungen wie etwa Feste oder Haussammlungen durchgeführt werden durften, die normalerweise die Haupteinnahmequelle der Feuerwehren darstellen. Etwa 14 Millionen Euro werden dadurch pro Jahr in Oberösterreich eingenommen.

Im Vorjahr waren es praktisch null. Man hofft auf die Verlängerung des NPO-Fonds durch den Bund. LH Thomas Stelzer und LR Wolfgang Klinger sicherten bei der Präsentation der Jahresbilanz durch den Landes-Feuerwehrkommandaten Robert Mayer ihre Unterstützung zu.

48.927 Einsätze im Jahr 2020

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In Oberösterreich gibt es 914 Feuerwehren – 880 Freiwillige, 33 Betriebs- und die Linzer Berufsfeuerwehr – mit insgesamt 94.000 Mitgliedern und einem Ehrenamt-Anteil von knapp 99 Prozent.

2020 haben sie in 48.927 Einsätzen rund 582.000 Arbeitsstunden geleistet. Etwa 20 Prozent davon waren Brände, 2020 waren mit 64 allein im März und April auffallend viele Flurbrände darunter.

Die Zahl der Einsätze lag zwar insgesamt niedriger als 2019, allerdings waren viele aufwendige dabei, bilanzierte Mayer. So war etwa ein gutes Fünftel der Mitglieder 2020 in Sachen Pandemie im Einsatz – also nicht mit klassischen Kernaufgaben der Feuerwehr befasst, sondern beispielsweise mit Unterstützungsleistungen bei den Massentests. Insgesamt wurden bei der Unterstützung von Covid-Maßnahmen 6752 Einsätze mit mehr als 100.000 Einsatzstunden geleistet.

LH Stelzer plädiert zudem dafür, dass zumindest ein Teil der Mitglieder frühzeitig eine Corona-Impfung erhalten könne. Derzeit seien die Feuerwehren im Impfplan des Bundes nicht so weit vorne gereiht wie etwa Polizei und Bundesheer, sagte Stelzer. Aber zumindest Teile der Feuerwehr solle man für eine frühzeitige Impfung berücksichtigen, so Stelzer.

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