Fasching in Oberösterreich fällt heuer flach

Die närrische Zeit bleibt heuer offiziell ruhig in Oberösterreich. Keine Umzüge, keine Auftritte, auch nicht online, und keine Bälle – als einer der wenigen ruft der legendäre Piratenball in Linz seine Fans via Social Media zu einer Online-Aktion auf, mit Aussicht auf Gewinne wie Eintrittskarten für den Piratenball 2022, dann wieder im Linzer Posthof.

Generell seien in der Landeshauptstadt keine Veranstaltungen und Umzüge angemeldet, erfuhr die APA aus dem Magistrat. Einen großen Faschingsumzug gab es zuletzt 2019 und davor alle fünf Jahre.

Ob demnach 2024 die Narren wieder durch die Stadt marschieren, ist noch nicht gewiss. „Wenn die Corona-Sache vorbei ist, werden wir uns zusammensetzen und darüber reden“, sagte Wolfgang Harrer, Präsident der federführenden Ebelsberger Faschingsgilde. „Heuer gibt es gar nichts.“ Auch virtuell würden am Faschingssamstag lediglich die Gildenmitglieder untereinander anstoßen.

Eine der aktivsten Faschingsgemeinden ist Ebensee, wo üblicherweise am Rosenmontag der traditionelle Fetzenzug stattfindet. Dieses Brauchtum ist rund 120 Jahre alt und UNESCO-Kulturerbe. Die typischen Kostüme sind aus bunten Stoffresten genäht, dazu werden Holzmasken und ausladende Hüte getragen. Heuer nicht. Der Fetzenzug wurde wie die beiden Umzüge am Wochenende davor bereits im Dezember abgesagt.

Auch in Gallspach (Bezirk Grieskirchen) geht es in der fünften Jahreszeit normalerweise hoch her. Es gibt mehrere Narrenabende und einen großen Umzug. Heuer wurde schon im Herbst alles abgesagt, berichtete Klaus Aigner, Präsident der Narrengilde Gallspach.

Video
Ich möchte eingebundene Social Media Inhalte sehen. Hierbei werden personenbezogene Daten (IP-Adresse o.ä.) übertragen. Diese Einstellung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in der Datenschutzerklärung oder unter dem Menüpunkt Cookies geändert werden.

Auch online werde es keine Veranstaltungen geben. „Nein, das lebt vom Publikum und der Live-Atmosphäre“, meinte er. Er wüsste auch von keiner anderen Gilde, die ein Online-Angebot plane.

Die Traditionsgilde Ei-Li-Scho Rufling in Leonding (Bezirk Linz-Land) verzichte jedenfalls auf virtuelle Auftritte, wiewohl diverse interne Online-Challenges wie Schneemann bauen sich großer Beliebtheit erfreuten, erfuhr die APA aus dem sogenannten Elferrat. Auch der Schlüssel zum Rathaus wurde dem jeweils für vier Jahre ernannten Prinzenpaar, das heuer noch Prinz Christian der Erste der funkelnden Karossen und Prinzessin Petra die Erste ins Reisen verschossen heißt, virtuell übergeben.

Die große Schar an Gardemädchen sorgt sonst mit Akrobatik für Aufsehen, doch heuer fällt der Heim-Auftritt am Faschingsdienstag am Stadtplatz genauso ins (Corona-)Wasser wie alle Shows im ganzen Land. Für die Jüngsten gibt es ein Online-Training, sonst wird nichts unternommen.

Das könnte Sie auch interessieren