Corona hält den Sport in Schach

Eishockey-Saison vorzeitig beendet — Geisterspiele im Basketball — Marathon abgesagt

Das Coronavirus hält auch den heimischen Sport und viele oö. Klubs in Atem. Ein Überblick:

Eishockey: Die Erste Bank Liga ergriff die drastischste Maßnahme und beendete die Saison, erstmals seit 1945 wurde kein Meister gekürt.

Entscheidung einstimmig

In einer Telefonkonferenz mit allen Klubs wurde das Ende einstimmig beschlossen. „Die Entscheidung ist richtig. Wir wollen keinesfalls schuld sein, dass sich das Virus vermehrt“, erklärte Black-Wings-Präsident Peter Freunschlag. Eine Verkürzung der Serien oder Geisterspiele wollten die Klubs nicht. „Zumal man nicht weiß, wann die Welt in den normalen Modus zurückgeht“, so Liga-Manager Christian Feichtinger.

Für Linz nach der 3:0-Führung im Viertelfinale gegen den KAC bitter, den finanziellen Verlust im Vergleich zu einem möglichen Finaleinzug bezifferte Freunschlag mit 500.000 bis 600.000 Euro. Die Tickets für das gestrige Spiel sollen für ein Match der neuen Saison gültig bleiben.

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Basketball: Die Liga beschloss, die Spiele vorerst ohne Fans auszutragen.

Stelzer für Saisonende

Das betrifft auch das OÖ-Derby am Donnerstag zwischen Gmunden und Wels, sehr zum Ärger von Swans-Finanzchef Harald Stelzer: „Uns geht ein fünfstelliger Betrag ab“, erklärte er. Er stehe voll hinter dem Erlass der Regierung, aber „ich bin nicht bereit, wegen einer Gesundheitskrise einen Konkurs zu produzieren.“ Stelzer plädierte daher für ein vorzeitiges Saisonende, was die Ausgaben reduzieren würde. Die Liga kündigte eine rechtliche Prüfung an und verwies auf das Epidemiegesetz, wonach eine Vergütung für den Verdienstentgang geregelt ist.

Handball: Der Ligabetrieb wird fortgesetzt, unter welchen Voraussetzungen Spiele mit Zuschauern stattfinden werden, ist aber offen. Der HC Linz hat zwei Heimspiele gegen Bregenz und Bärnbach vor der Brust. „Wenn wir da keinen echten Heimvorteil haben, wäre es natürlich ein Riesennachteil“, sagte Sportdirektor Uwe Schneider.

Leichtathletik: Rund 20.000 Läufer und 100.000 Zuschauer — ein Event von einer derartigen Größenordnung ist derzeit undenkbar. Deshalb wurde der Oberbank Linz Donau Marathon am 5. April abgesagt. Ein neuer Termin zu einem späteren Zeitpunkt wird geprüft.

Volleyball: Die Spiele werden unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen. In der Bundesliga sind davon neben Linz-Steg noch Prinz Brunnenbau und die Herren von UVC Ried betroffen. Die Innviertler spielen heute (19) im ersten Halbfinale auswärts gegen Aich/Dob.

Football: An diesem Wochenende soll die Football League mit Einschränkungen starten. Spiele vor leeren Rängen sind denkbar. Die Steelsharks Traun sind vor allem bei den Heimspielen betroffen: Da kamen in den Vorjahren teils bis zu 2000 Zuschauer.

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