Corona-Krise: Deutschland plant „zweiten großen Öffnungsschritt“

Die deutsche Regierung will den Bundesländern bei den heutigen Spitzenberatungen erhebliche Lockerungen der Corona-Auflagen vorschlagen. In einem „zweiten großen Öffnungsschritt“ sollen alle Schulen bis zu den Sommerferien den Unterrichtsbetrieb wieder aufnehmen, heißt es in einer Beschlussvorlage des Bundes, die der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch vorlag.

Die Auflagen sollen zudem regionalisiert werden: Lockerungen sollen dann zurückgenommen werden, wenn die Zahl der Neuinfektionen in einem Landkreis binnen sieben Tagen die Zahl von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner übersteigt.

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Für die Kinderbetreuung in Kinderbetreuungseinrichtungen soll ab dem 11. Mai eine erweiterte Notbetreuung in allen Bundesländern eingeführt werden. Zudem sollen alle Geschäfte wieder öffnen dürfen. Sie müssen dabei aber Auflagen zur Hygiene, zur Steuerung des Zutritts und zur Vermeidung von Warteschlangen beachten, heißt es in der Vorlage.

Auch für Profi- und Freizeitsportler sollen Auflagen fallen. Im Breiten- und Freizeitsport soll der Betrieb unter freiem Himmel schrittweise wieder ermöglicht werden. Und die 36 Profi-Fußballvereine der ersten und zweiten Bundesliga sollen noch im Mai nach einer zweiwöchigen Quarantänephase den Spielbetrieb wieder aufnehmen können; das genaue Datum ist in der Vorlage noch nicht enthalten. Die Spiele sollen zunächst im Stadion ohne Zuschauer stattfinden.

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Nach dem ersten großen Öffnungsschritt am 20. April sei „die Zahl der Neuinfektionen niedrig geblieben“, heißt es in der Vorlage. „Stand heute ist keine erneut einsetzende Infektionsdynamik erkennbar.“

Deshalb gingen Bund und Länder „heute einen erheblichen weiteren Öffnungsschritt, insbesondere um die Bildungschancen von jungen Menschen zu wahren, um den wirtschaftlichen Schaden, den das Eindämmen des Virus verursacht, weiter zu begrenzen und die freiheitseinschränkenden Maßnahmen für die Bürgerinnen und Bürgern auf das unbedingt Notwendige zu begrenzen“.

Die Beschlussvorlage will der Bund den Ministerpräsidenten der Länder zur Beratung vorlegen. Die Spitzenrunde mit Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel beginnt um 11.00 Uhr.

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