Corona-Krise dürfte Häuserpreise heuer nach unten drücken

Die Preise für Einfamilienhäuser sind 2019 weiter gestiegen. Gegenüber dem Jahr davor verteuerten sie sich um 4,2 Prozent, so der Maklerverbund Remax unter Verweis auf die entsprechenden Eintragungen ins Grundbuch. Ein Haus kostete im landesweiten Schnitt 251.870 Euro. Im Jahr davor hatten die Preise noch um 7 Prozent zugelegt. Die Coronakrise dürfte die Preise heuer aber sogar nach unten drücken.

Die Preisdynamik der vergangenen Jahre wird sich den Schätzungen von Experten zufolge einbremsen – um durchschnittlich 2,3 Prozent in den nächsten zwölf Monaten, wie aus einer Online-Blitzumfrage von Remax Austria unter 560 hauseigenen Maklern hervorgeht. Die Banken könnten mit Krediten knausern.

Es gebe zwar trotz der vorherrschenden Unsicherheit in der Bevölkerung aktuell eine gute Häusernachfrage von Eigennutzern, auch angesichts der niedrigen Zinsen. Doch: „Entscheidend für die Marktentwicklung wird die Kreditvergabe der Banken an Privatpersonen – und hier vor allem an Jungfamilien – sein“, räumte Remax-Österreich-Chef Bernhard Reikersdorfer am Mittwoch ein.

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Er geht davon aus, dass es für Haushalte bestimmter Branchen, die von COVID-19 besonders stark betroffen seien, schwieriger werde, eine Finanzierung zu bekommen. „Aus heutiger Sicht werden die Preise in ganz Österreich, je nach Region, über die nächsten zwölf Monate stabil bleiben bzw. moderat nachgeben“, so seine Einschätzung.

Die Preise hätten sich bereits 2019 über ganz Österreich deutlich moderater entwickelt als im Jahr zuvor. „Das weiterhin überschaubare Angebot hat dazu geführt, dass die Anzahl der verkauften Einfamilienhäuser zurückgegangen ist“, erklärte Reikersdorfer.

Im Fünfjahresvergleich ein Drittel teurer

Im Fünfjahresvergleich legten die Häuserpreise 2019 aber immer noch um knapp ein Drittel (31,6 Prozent) zu im Zehnjahresvergleich sogar fast doppelt so stark um 59 Prozent. Die teuersten Häuser wurden in Wien und in Tirol verkauft.

In Wien erhöhten sich die Häuserpreise innerhalb von fünf Jahren um mehr als ein Drittel (34,9 Prozent). Zu den stärksten Preisanstiegen in den Bundesländern kam es in Bregenz mit einem Plus von 58,8 Prozent, gefolgt von Linz (49,5 Prozent), Salzburg (34 Prozent), Graz (24 Prozent), Klagenfurt (23,3 Prozent) und Innsbruck (15,8 Prozent).

In Summe wurden im abgelaufenen Jahr Verkäufe im Volumen von 3,46 Mrd. Euro verbüchert – das waren um 170 Mio. Euro weniger als 2018. Im Vergleich zu 2017 war das aber immer noch eine Steigerung von 18,5 Prozent, im Fünfjahresvergleich ein Plus von 48,7 Prozent, im Zehnjahresvergleich ein Plus von 97,2 Prozent.

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