Corona-Krise: Estland beschloss Strategie für Ausstieg aus Notstand

In Estland hat die Regierung eine Strategie für den Ausstieg aus dem Corona-Notstand beschlossen. „Wir mussten zusammenarbeiten, um das Virus unter Kontrolle zu bringen, und haben es geschafft, die bisher schwierigsten Punkte zu überwinden.

Wir können jetzt schrittweise in den Alltag zurückkehren“, sagte Regierungschef Jüri Ratas am Montagabend in Tallinn.

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Der Plan sieht eine stufenweise Lockerung vor und orientiert sich an Schlüsselkriterien. Einen Zeitplan enthält er nicht. Im ersten Schritt erlaubt die Regierung die Nutzung von Sportanlagen im Freien.

Nach mehrwöchiger Schließung dürfen sie unter strengen Auflagen ab 2. Mai wieder öffnen. Gleiches gilt einem Bericht des estnischen Rundfunks zufolge auch für Spielplätze, Freilichtmuseen und Ausstellungen im Freien. Öffentliche Veranstaltungen dagegen bleiben auf Regierungsbeschluss auch im Mai und Juni untersagt.

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Nach Angaben von Ratas will die Regierung bei den Entscheidungen zur möglichen Lockerungen der strengen Schutzbestimmungen flexibel sein – sie sollen jede Woche getroffen werden. Voraussetzung für eine Lockerung sei dabei immer die Einhaltung der geltenden Verhaltens- und Hygienevorschriften, erklärte Estlands Regierungschef.

Basierend auf der Strategie sollen drei sektorale Teilaktionspläne ausgearbeitet werden, um wirtschaftliche, gesundheitliche und grenzüberschreitende Aktivitäten zu vereinbaren. Zuständig dafür seien die für das jeweilige Ressort verantwortlichen Ministerien, hieß es in der Mitteilung der Staatskanzlei.

Unterteilt ist die Strategie in drei Phasen. Demnach befindet sich Estland nach der Eskalation des Coronavirus-Ausbruchs (Phase 1) nun in der zweite Phase, in der sich medizinisch die Lage stabilisiert habe. Deshalb könnten die auferlegten Beschränkungen gelockert werden. Die dritte Stufe ist eine Rückkehr zum normalen Leben.

Estland verzeichnete bisher 1.647 bestätigte Coronavirus-Infektionen und 50 Todesfälle. Das EU-und Euro-Land mit 1,3 Millionen Einwohnern ist damit im Baltikum am stärksten vom Coronavirus betroffen.

Im Kampf gegen das Virus hatte die Regierung in Tallinn einen bereits einmal verlängerten landesweiten Notstand bis zum 17. Mai ausgerufen. Währenddessen ist das öffentliche Leben weitestgehend eingestellt.

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