Corona-Krise: Industrie und Bau erwarten raschere Erholung als Gastro

Die Corona-Krise trifft alle Firmen und Branchen, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß. Während die Baubranche und die verarbeitende Industrie von einer Erholungszeit von 7,8 bzw. 9,6 Monaten ausgehen, werden im Gastgewerbe 15,9 Monate und im Dienstleistungssektor 22,6 Monate bis zur vollständigen Erholung von der Krise erwartet, ergab eine Untersuchung der Wirtschaftsuniversität Wien (WU).

Generell gehen größere Unternehmen von einer längeren Zeit bis zur vollständigen Erholung von sich und ihren Lieferketten nach der Krise aus als mittlere und kleine Firmen.

„Sehr große Unternehmen gehen durchschnittlich von 12 Monaten aus, mittlere Unternehmen von nur 10,7. Daraus lässt sich schließen, dass kleinere Unternehmen auch flexibler sind und besser auf die Krise reagieren können“, sagte WU-Professor Jonas Puck.

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Für die Untersuchung wurden Entscheidungsträger und Entscheidungsträgerinnen von 408 Unternehmen aus 14 Branchen befragt. Es ist geplant, die Unternehmerinnen und Unternehmer noch zwei weitere Male zu befragen, um das Stimmungsbild zu beobachten.

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Die Unternehmen gehen davon aus, dass die Covid-19-Krise die Wirtschaft stärker treffen wird als die Finanzkrise. Besonders pessimistisch sind hierzulande Firmen in Vorarlberg: sie erwarten mit 15,2 Monaten die längste Regenerationszeit, in der Steiermark ist man mit 8,8 Monaten optimistischer. „Gründe für die pessimistischere Prognose der Vorarlberger Unternehmen könnten die teilweise geschlossenen Grenzen oder auch die Gemeinden sein, die unter Quarantäne standen“, so Puck. Auch in Tirol zeigt man sich vergleichsweise pessimistisch. Die Firmen dort rechnen mit einer Erholungszeit von 12,6 Monaten.

Trotz geschlossener Grenzen sehen die Kärntner Firmen positiver in die Zukunft und erwarten nach 9,1 Monaten eine vollständige Erholung. „Kärnten wies im Verhältnis zu anderen Bundesländern bis dato auch deutlich weniger Coronafälle auf“, sagte Puck.

Zwei Drittel der befragten Unternehmen gaben an, während der Coronakrise öffentliche Unterstützung beantragt zu haben oder, dass sie planen, diese zu beantragen.

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