Corona-Krise: Kreislaufversagen und Atemnot

Die von Corona wirtschaftlich am härtesten getroffenen Staaten haben hohe Schulden

Die spanische Idylle wie hier am Strand von Barcelona trügt: Dem Land stehen wirtschaftlich harte Zeiten bevor.
Die spanische Idylle wie hier am Strand von Barcelona trügt: Dem Land stehen wirtschaftlich harte Zeiten bevor. © AFP/Lago

Es ist eine ökonomisch tödliche Kombination: Massiver Wirtschaftseinbruch und das vor der Kulisse eines hohen Schuldenberges. Betroffen davon sind in der aktuellen Coronakrise innerhalb der EU insbesondere Spanien, Frankreich, Italien, Portugal, Griechenland und Belgien.

Auffällig hohe Einbrüche in der Wirtschaftsleistung prognostiziert die EU-Kommission außerdem noch für die Slowakei (-9,0 Prozent) und Kroatien (-10,8 Prozent), wobei in diesen Staaten aber die öffentliche Verschuldung mit 48 Prozent bzw. 73 Prozent der Wirtschaftsleistung noch im überschaubaren Bereich liegt.

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Blickt man auf den Arbeitsmarkt, scheinen in der EU weitere Länder als Risikofaktoren auf (Zypern, Lettland, Litauen), wobei bei Zypern eine vergleichsweise hohe Staatsverschuldung erschwerend hinzukommt.

Österreich liegt besser

Österreich liegt in den Daten der EU-Kommission in allen Richtwerten besser als der Durchschnitt. Wird für die gesamte Union ein Wirtschaftseinbruch von 8,3 Prozent vorhergesagt, kommt Österreich laut Einschätzung der EU-Kommission mit minus 7,1 Prozent besser weg. Die Arbeitslosenrate liegt mit 5,4 Prozent ebenso unter dem EU-Schnitt (6,7 Prozent) wie Österreichs Staatsverschuldung von 70,3 Prozent der Wirtschaftsleistung verglichen mit dem europaweiten Schnitt (77,8 Prozent).

Zahlreiche Risikofaktoren

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Soweit der Status quo vor Inbetriebnahme des vereinbarten EU-Hilfsprogrammes. Allerdings kommt aus Brüssel der unüberhörbare Hinweis, dass eine ganze Reihe zusätzlicher Risikofaktoren vorerst unkalkulierbar seien, aber jederzeit und an jedem Ort rasch zum Tragen kommen könnten: eine zweite Corona-Welle, Übergänge von Kurzarbeit in Arbeitslosigkeit, eine Welle Insolvenzen ab Herbst, Turbulenzen auf dem europäischen Finanzmarkt sowie zu Jahresende ein Platzen der Verhandlungen mit Großbritannien über ein neues Handelsabkommen nach dem Brexit.

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