Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat angesichts der Corona-Pandemie „Fehler“ bei der umstrittenen Gesundheitsreform eingeräumt.
Er wolle die „Verarmung“ des Gesundheitspersonals beenden, sagte Macron am Freitag bei einem Besuch im Pariser Krankenhaus Pitié-Salpêtrière. Eine bereits im März angekündigte Prämie von bis zu 1.500 Euro pro Kopf soll nun ausgezahlt werden.
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„Wir haben zweifellos einen Fehler bei der angekündigten Strategie gemacht“, sagte Macron zu den vor der Krise geplanten Kürzungen bei öffentlichen Krankenhäusern. Es sei für ihn persönlich „sehr grausam“, das einzusehen, sagte der Präsident.
Mitarbeiter der Klinik übten scharfe Kritik an Macrons Kurs: „Wir sind verzweifelt, wir glauben nicht mehr an Sie“, sagte eine Krankenschwester zu dem Staatschef. Viele Gesundheitsmitarbeiter hätten sich in der Krise aufgerieben und wüssten dennoch nicht, wie sie ihre Miete zahlen könnten. Der leitende Lungenarzt der Klinik, Thomas Similowski, forderte massive Gehaltserhöhungen.
Die Mitarbeiter der Krankenhäuser sollen nun zunächst eine Prämie erhalten. Sie beträgt einmalig 500 Euro. Wer mit Corona-Patienten zu tun hatte oder in besonders betroffenen Gebieten gearbeitet hat, kann auf 1.500 Euro hoffen. Mit mehr als 27.400 Todesopfern ist Frankreich eines der besonders vom Coronavirus betroffenen Länder in Europa.