Corona-Krise: Zwischenbilanz der 1. Etappe

Zahlen gehen erneut zurück — Auswirkung der ersten Öffnung noch nicht beurteilbar

Im Schnitt sind nur noch 1,04 Prozent der Getesteten infiziert. © APA/Gindl

Nur ein Prozent der am Sonntag in Österreich durchgeführten Testungen auf das Coronavirus hat ein positives Ergebnis gebracht. Wie das Gesundheitsministerium vermeldete, sinken die Zahlen an Hospitalisierten (805) und aktiv am Virus erkrankten Personen weiter.

194 Menschen befanden sich mit Stand Montagfrüh (9.30 Uhr) auf Intensivstationen. Am Höhepunkt, am 8. April, waren es 1096 in Spitalsbehandlung bzw. 245 Erkrankte auf Intensivstationen.

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Damit sei ein wichtiges und erklärtes Etappenziel des Pandemie-Managements erreicht, betonte Klaus Markstaller, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesie, Reanimation und Intensivmedizin: „Nämlich dass in Österreich, wenn auch regional unterschiedlich ausgeprägt, bisher zu keinem Zeitpunkt die stationären Kapazitäten generell und die intensivmedizinischen Kapazitäten bis zur Überforderung ausgereizt waren.“

Gesundheitsminister Rudolf Anschober sprach von einer „Zwischenbilanz der ersten Etappe eines Marathons gegen das Coronavirus“. Die Entwicklung sei ein großer Erfolg. In der Statistik noch nicht enthalten seien freilich die Auswirkungen der schrittweisen Öffnung der Geschäfte ab vergangenem Dienstag.

Pandemie wird uns noch lange begleiten

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Diese werden frühestens in der zweiten Wochenhälfte sichtbar werden, hielt Anschober fest. „Ich warne daher eindringlich vor einem verfrühten Nachlassen – die Pandemie wird uns auch in Österreich noch lange beschäftigen und wir brauchen weiterhin Ausdauer und Konsequenz“, sagte der Minister.

Weltweit sind am Coronavirus schon 2,4 Millionen Menschen erkrankt, allein in Europa sind über 100.000 dem Virus zum Opfer gefallen. In Österreich sind 470 Opfer zu beklagen.

Die Zahl der aktiv an Covid-19 Erkrankten liegt nun bei 3694 Personen (Stand 20 Uhr). 46 laut Innenministerium neu infizierten Menschen standen Montagfrüh 130 wieder Genesene gegenüber. Insgesamt haben sich nun 14.775 Menschen in Österreich jemals mit dem Virus infiziert. Die tägliche Steigerung an positiv Getesteten liegt im Durchschnitt der jüngsten zehn Tage aber nur noch bei 1,04 Prozent.

PCR-Tests Standard

Unterdessen warnt die Österreichische Gesellschaft für Laboratoriumsmedizin und Klinische Chemie (ÖGLMKC) vor Antikörpertests in der Covid-19-Diagnostik. Diese spielten „derzeit keine relevante Rolle“. Die Laboratorien seien momentan mit vielen Anfragen für Tests von SARS-CoV-2-Antikörpern konfrontiert, doch die „übertriebenen Erwartungen können durch die derzeit verfügbaren Testsysteme nicht erfüllt werden“.

Bei den zur Zeit verfügbaren Testsystemen würden immer wieder falsch positive Ergebnisse beobachtet. Der labordiagnostische Goldstandard für die Diagnose sei nach wie vor der direkte Virusnachweis mittels PCR-Test.

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