Corona prägt auch heuer Schulstart

Am Montag beginnt für 15.209 Kinder die Schulkarriere — Dreiwöchige Sicherheitsphase

Beste Wünsche für die Taferlklassler gab es von (v. l.) Bildungsdirektor Alfred Klampfer, LH-Stv. Christine Haberlander und Volkssschuldirektorin Margret Kobilka.
Beste Wünsche für die Taferlklassler gab es von (v. l.) Bildungsdirektor Alfred Klampfer, LH-Stv. Christine Haberlander und Volkssschuldirektorin Margret Kobilka. © Bildungsdirektion OÖ

Am Montag startet für insgesamt rund 195.000 Schüler in Oberösterreich das Schuljahr, für genau 15.209 Kinder ist es das erste Mal — und auch heuer wird wieder Corona ein Thema sein. „Wir tun alles, damit es zu keinen Schulschließungen kommt. Der heurige Schulstart ist ein anderer, aber sicherer als im Vorjahr“, so Bildungsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander.

Es gibt neben der Impfung ein umfangreiches Testangebot und ein Sicherheitskonzept für die Schulen — die Vorbereitungen auf die dreiwöchige Sicherheitsphase laufen auf Hochtouren. Man habe auch eine Videokonferenz mit Bildungsminister Heinz Faßmann gehabt, damit sich Probleme bei der PCR-Auswertung nicht wiederholen.

Trotzdem wird in der ersten Woche der PCR-Spültest nicht am Montag, sondern erst am Mittwoch stattfinden, erklärt Bildungsdirektor Alfred Klampfer. Zuversichtlich stimme Haberlander die hohe Impfquote bei den Pädagogen. In den kommenden vier Wochen werde es für die Lehrer — in Fachbereiche unterteilt — noch zielgerichtete Online-Informationsveranstaltungen mit Experten zur Impfung geben.

Nach der Sicherheitsphase wird die Lage für jedes Bundesland neu bewertet. Vermutlich wird aber weiter getestet, darauf deuten die Daten aus dem aktuellen Arbeitsdokument der Ampel- Kommission hin. Wesentlicher Unterschied: Die Testpflicht betrifft dann aber nur ungeimpfte Schüler bzw. Lehrkräfte. Zeitplan für die jeweiligen Maßnahmen: Am Donnerstag liefert die Ampel-Kommission ihre jeweiligen Daten ab, anschließend entscheidet die Schulbehörde. Am darauffolgenden Montag würden die Maßnahmen umgesetzt.

1329 Abmeldungen

Ein Wermutstropfen sei der Anstieg bei den Schulabmeldungen. Insgesamt 1329 Kinder in OÖ setzen auf häuslichen Unterricht, im Vorjahr waren es lediglich 299 Kinder. Die meisten Abmeldungen gibt es mit 350 im Mühlviertel, gefolgt vom Innviertel mit 285. Sie sehe die Abmeldungen sehr kritisch, so Haberlander und sie kündigte an, dass es Anzeigen für jene geben werde, die illegalerweise Schüler in Lerngruppen zusammenfassen sowie für die Eltern dieser Schüler. Um den abgemeldeten Schülern jederzeit die Rückkehr in den Klassenverband zu ermöglichen, habe man sich in diesem Jahr entschieden, in jenen Klassen, in denen es Abmeldungen gegeben habe, keine Klassenzusammenlegungen durchzuführen. Zudem trete sie für weitere standardisierte Lernüberprüfung mindestens zu Semester- und nicht nur am Jahresende ein.

Plan für den Kindergarten

Kindergärten fallen zwar in die Zuständigkeit der Bundesländer, das Bildungsministerium hat nun allerdings wie schon öfters im Verlauf der Corona-Pandemie Empfehlungen für den elementarpädagogischen Bereich vorgelegt. Neben den schon etablierten Maßnahmen — Händewaschen, Lüften, Vermeidung von Menschenansammlungen sowie Testen und Impfangebote an das Personal — enthalten diese nach den Schulen auch für die Kindergärten einen Stufenplan. Der empfohlene Plan orientiert sich wie jener für die Schulen an der risikoadjustierten Sieben-Tage-Inzidenz, die die Ampel-Kommission jeden Donnerstag festlegt. Bei Stufe 2 (mittleres Risiko: Wert zwischen 101 und 200) sollten zum Beispiel Singen und Sport nach Möglichkeit im Freien stattfinden.

Österreichweit verbindliche Regelungen zur Corona-Prävention gibt es nur beim Personal: Dieses muss laut einer Novelle zur Öffnungsverordnung des Gesundheitsministeriums mit Schulbeginn entweder geimpft sein oder einen negativen Corona-Test vorweisen können. Dabei reichen vor dem 1. Oktober drei Antigentests pro Woche, danach muss ungeimpftes Kindergartenpersonal zumindest einmal pro Woche einen Antigen- durch einen PCR-Test ersetzen.

„Uni-Türen offenhalten“

An den Hochschulen sind die Hörsäle in den vergangenen drei Semestern coronabedingt großteils leer geblieben. Das kommende Studienjahr soll nun allerdings wieder mit „größtmöglicher Präsenz“ stattfinden, wenn es nach Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) geht. In einem Schreiben an die Rektoren appelliert er zu Semesterbeginn erneut dafür, „die Türen im Wintersemester möglichst offenzuhalten“. Grundsätzlich entscheiden die Hochschulen selbst, welche Corona-Schutzmaßnahmen an ihrem Standort gelten.

Sie haben dabei die Möglichkeit, nur Geimpften, Getesteten und Genesenen (3G) den Zugang zu erlauben oder — etwa wegen der aktuellen Infektionslage oder spezieller Bedingungen bei Lehrveranstaltungen — mit inhaltlich guter Begründung noch strengere Regeln festzulegen. Wichtig sei nur, dass den Studenten die Regeln frühzeitig kommuniziert werden, heißt es in einem Fünf-Punkte-Plan des Ministeriums.

An FH und PH hat der Studienbetrieb dieser Tage bereits wieder begonnen, an den Unis geht das Wintersemester am 1. Oktober wieder los. Ziel der Hochschulen ist diesmal laut Rückmeldungen an das Bildungsministerium, beim Betrieb auf rund 70 Prozent Präsenzveranstaltungen zu kommen.

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