Corona: Psychische Krankheiten in Italien um 30 Prozent gestiegen

Italien, das als erstes westliches Land vom Coronavirus betroffen war, ist nun mit den schweren Folgen der Pandemie auf die psychische Gesundheit der Bevölkerung konfrontiert.

Die diagnostizierten Fälle von Depression und psychischen Krankheiten sei gegenüber den Jahren vor der Pandemie um 30 Prozent gestiegen und hätten sich vor allem unter den Jugendlichen erhöht, warnten Psychiaterverbände in Italien am Dienstag.

Trotz dieser akuten Lage seien bis 2025 keine Investitionen in diesem Bereich geplant. Wegen Pensionierungen und Kündigungen würden demnächst 1.000 Psychiater wegfallen. Dies bedeute, dass es schwierig sei, auch das Mindestmaß an Dienstleistungen im psychiatrischen Bereich zu garantieren, so die Verbände. Sie forderten die Einrichtung einer nationalen Behörde für die psychische Gesundheit.

Bis 2024 werden voraussichtlich 40.000 Ärzte weniger in Italiens nationalem Gesundheitsdienst tätig sein.

Dies geht aus einer Einschätzung der größten italienischen Ärztegewerkschaft, Anaao Assomed, hervor. Die Gewerkschaft analysierte die wichtigsten Faktoren des Mangels an Fachärzten, die hauptsächlich auf Pensionierungen und Kündigungen zurückzuführen seien.

Die Probleme der Krankenhauseinrichtungen seien das Erbe einer fehlerhaften Planung. Die Schwierigkeiten hätten sich während der Covid-19-Pandemie deutlich verschärft. Diese Probleme sind die Folge der Haushaltsprobleme, die zu einem Abbau des nationalen Gesundheitssystems geführt haben.

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