Corona-Zeit war Chance für Väter

SOS-Kinderdorf fordert familienfreundlichere Arbeitsmodelle ein

Die Väter genossen die Corona-Zeit mit ihren Kindern. Das SOS-Kinderdorf fordert als Lehre aus dem Lockdown innovative Arbeitsmodelle ein.
Die Väter genossen die Corona-Zeit mit ihren Kindern. Das SOS-Kinderdorf fordert als Lehre aus dem Lockdown innovative Arbeitsmodelle ein. © SOS-Kinderdorf

Am Sonntag ist Vatertag und die Kinder werden dann wieder jede Menge Zeit mit ihren Vätern verbringen. Von denen blicken viele durchaus auch positiv auf die vergangenen Wochen zurück. Mehr Zeit zu Hause hat für sie auch bedeutet, mehr von den Kindern mitzubekommen und mehr Zeit für sie zu haben.

„Welcher Superheld steht heute gerade hoch im Kurs? Welches Spiel ist angesagt? Aber auch, welche Wünsche, Sorgen oder Ängste stehen im Raum? Papas sind Corona-bedingt in vielerlei Hinsicht up to date“, sagt Christian Moser, Geschäftsführer von SOS-Kinderdorf: „Das stärkt die Vater-Kind-Beziehung und den Wunsch, auch künftig mehr miteinander zu unternehmen. Vielen Familien fehlt es im Alltag aber an der gemeinsamen Zeit.

Dem Genderbacklash entgegenwirken

Home-Office, Haushalt, Kinderbetreuung und Home-Schooling – die Corona-Krise brachte auch viele Herausforderungen mit sich und hat sich oft als Stresstest für Familien erwiesen. Dabei hat sich gezeigt: Den Großteil der unbezahlten Arbeit – zusätzliche Hausarbeit und Kinderbetreuung – haben während der Ausgangsbeschränkungen Frauen übernommen.

Wie eine aktuelle Studie der WU Wien belegt, haben vor allem die ersten Wochen der Corona-Krise zu einem Genderbacklash geführt.

„Wir müssen solchen Entwicklungen entgegenwirken und die Krise als Chance begreifen, endlich bessere Voraussetzungen für Väterbeteiligung zu schaffen“, so Moser.

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SOS-Kinderdorf fordert von Unternehmen und politischen Verantwortungsträgern Lehren aus der Krise zu ziehen: „Um unbezahlte Arbeit gleich zu verteilen, braucht es passende Rahmenbedingungen. Wir haben jetzt die Chance, innovative Arbeitszeitmodelle und -prozesse zu etablieren, die eine partnerschaftliche Aufgabenteilung ermöglichen. Darüber hinaus braucht es mehr Anreize für Väter, in Karenz zu gehen.

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