Coronakrise setzt BMW zu

Die Coronakrise setzt dem deutschen Autobauer BMW zu. Vorstandschef Oliver Zipse sagte in einem hausinternen Interview: „Ich will die Lage nicht kleinreden. Eine so ernste Situation kann selbst große Unternehmen in existenzielle Gefahr bringen – denn die Handelsbetriebe stehen außerhalb von China praktisch still.“

Absolute Priorität für den Konzern habe die Sicherstellung von Liquidität.

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BMW tue das aus einer Position der Stärke, „aber kein Unternehmen kann eine solche Phase ohne substanzielle Einschnitte bewältigen. Und das muss sehr schnell passieren.“ Der Vorstand habe umfangreiche Maßnahmen beschlossen, um die Liquidität zu sichern, schrieb Zipse am Freitag.

BMW hat die Autoproduktion in Europa und den USA gestoppt, in Deutschland sind rund 20.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Zipse sagte, BMW bereite „ein Hochfahren der Produktion zum richtigen Zeitpunkt vor“, international koordiniert, auch mit den Lieferanten. Ganz entscheidend dafür sei, wann die Autohäuser wieder öffnen dürfen. Die Nachfrage sei da, „aber die Kunden können nicht wie gewohnt Autos bestellen und in Empfang nehmen. Deswegen dürfen wir uns keine Illusion machen: Der Weg zurück kann länger werden.“

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„In China produzieren wir bereits wieder in großem Umfang, und auch der Vertrieb nimmt wieder deutlich Fahrt auf“, sagte Zipse. Das biete Orientierung, wie es in Europa und den USA laufen könnte. Um Ansteckungen unter den BMW-Beschäftigten zu vermeiden, dürften auch Masken sinnvoll werden. BMW könne sie einkaufen oder vielleicht auch selbst produzieren.

Er habe großes Vertrauen in die deutsche Regierung, dass sie „eine bestmögliche Balance zwischen Gesundheitsschutz und Erhalt der Wirtschaft erreichen wird“, sagte Zipse. Die deutsche Regierung und die bayerische Staatsregierung handelten konsequent und richtig in einer absoluten Ausnahmesituation: „Dafür haben sie größten Respekt verdient.“ Und auch das oft kritisierte deutsche Gesundheitssystem zeige sich robust und im wahrsten Sinne lebensrettend.

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