Coronavirus: 24-Stunden-Pflege in OÖ gesichert

100 Personen benötigen Ersatzlösung – 800 Mitarbeiter der mobilen Dienste werden eingesetzt

Landeshauptmann Thomas Stelzer (neben Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer): „Es ist alles so gesichert, dass alle Hilfe bekommen, die Hilfe benötigen.“ © Land OÖ/Mayrhofer

Durch die Reisebeschränkungen für ausländische Pflegekräfte benötigen in OÖ laut LH Thomas Stelzer und Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer akut rund 100 Personen Ersatz für ihre bisherige 24-Stunden-Betreuung.

Weitere 500 Personen werden in den kommenden zwei bis vier Wochen das gleiche Problem haben. Vorerst versucht man mit Alternativangeboten und Personalrekrutierungen das Problem zu beheben.

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Stelzer: „Hilfe für all jene, die diese Hilfe brauchen“

Im Notfall werde man auch OÖ Pflegekräfte einfliegen, stellte Stelzer in Aussicht. Es werden all jene Hilfe bekommen, die diese Hilfe brauchen. Rund 5000 Menschen nehmen in OÖ derzeit eine 24-Stunden-Pflege in Anspruch, so Gerstorfer. Der Großteil der Pflegerinnen und Pfleger, etwa 8000 Personen, kommen aus der Slowakei und aus Rumänien.

Jene, die – wie es der Turnus vorsieht – nach einigen Wochen Dienst in Österreich nach Hause gefahren sind, können nun nicht mehr zurückkommen. Pfleger, die noch im Land sind, sollen mit einer Prämie von 500 Euro zum Hierbleiben motiviert werden. Die Vermittlungsagenturen schätzen, dass rund 40 Prozent des Personals das annehmen wird.

Ziel: Möglichst lange Betreuung zu Hause

Zusätzlich prüft man individuelle Alternativen: Bei einfacheren Fällen können mobile Dienste, eventuell in Kombination mit Angehörigen, einspringen. Für Personen, bei denen zwar ein zeitintensiver Betreuungs-, aber kein allzu großer Pflegebedarf besteht, will das Land Ersatzeinrichtungen schaffen. Überwiegt der Pflegebedarf, soll es trotz der derzeit herrschenden Zurückhaltung Aufnahmen in Heimen geben. Ziel sei es, pflegebedürftige Menschen möglichst lange zu Hause zu pflegen.

800 Fachkräfte aus der mobilen Pflege sowie 200 Zivildiener bzw. Freiwillige könnten einspringen, sagte Stelzer. Laut Gerstorfer hat das AMS bereits mehrere Hundert Personen kontaktiert, die früher einmal in der Pflege tätig waren. Sie wären etwa für die Ersatz-Betreuungseinrichtungen geeignet. Rund um die Uhr bei den zu Pflegenden im Haus leben, wie ausländische Pflegekräfte es tun, sollen sie aber nicht. Finanziert werden die Maßnahmen mit jenen 16,7 Millionen Euro, die aus dem 100-Millionen-Euro-Pflegepaket des Bundes für Oberösterreich reserviert sind. Laut Gerstorfer gelte in allen Fällen die Regel: Die Ersatzlösung darf nicht mehr kosten als die 24-Stunden-Pflege.

Vielzahl an Anfragen bei neuer Pflege-Hotline

Die in der Vorwoche eingerichtete Pflege-Hotline wird pro Tag etwa 120 bis 130 Mal kontaktiert und soll ab diesem Wochenende auch am Samstag und Sonntag unter Tel. 051/775 775 erreichbar sein.

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