Coronavirus: Behörden wollen „Ischgl am Wörthersee“ verhindern

Während Tourismusunternehmen in Österreich wegen der Coronakrise mit ausbleibenden Urlaubern hadern, kann man sich in der Kärntner Wörthersee-Gemeinde Velden vorerst nicht beklagen: Die Hotels sind voll, am Abend steppt in den Szenelokalen der Bär. Genau das ruft nun die Behörden auf den Plan. Denn allzu oft wird zwischen Cocktail und Urlaubsstimmung auf den „Babyelefanten“ vergessen.

„Unsere Beobachtungen zeigen: Je später der Abend, desto mehr nimmt die Selbstverantwortung ab“, formulierte es Bernd Riepan, der Bezirkshauptmann von Villach-Land, am Freitag auf APA-Anfrage.

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Dass Velden derzeit so gut besucht ist, habe sogar die Touristiker vor Ort überrascht. Offenbar entscheiden sich die Urlaubshungrigen derzeit doch eher für Kärnten als für die Adria, mutmaßt der Bezirkshauptmann.

Und das geschieht mit den Folgen, die in den vergangenen Tagen schon auf Bildern zu sehen waren, die in den Sozialen Medien die Runde machten: Volle Lokale und Leute, die sich überhaupt nicht an die Abstandsregeln halten. Also rückt die Bezirkshauptmannschaft aus: Vier Juristen der BH werden an diesem Wochenende am späteren Abend und in der Nacht in Velden unterwegs werden, sie werden von der Polizei unterstützt.

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Dabei soll zuerst die Aufklärung im Vordergrund stehen, versicherte Riepan: „Natürlich wird zuerst informiert, aber wenn jemand renitent wird, dann werden Strafen ausgesprochen.“ In die Aktion seien die Gemeinde Velden und die Touristiker eingebunden. „Die Wirte versuchen ja, mit Reservierungen oder Absperrungen Vorbereitungen zu treffen. Aber wenn die Leute hereinströmen, bilden sich schnell Menschentrauben, da kann es zu Infektionen kommen“, erklärte Riepan.

„Wehret den Anfängen“ sei das Motto, unter dem die Kontrollen stehen, sagte Riepan – denn nur allzu schnell könne sich ein Cluster bilden. „Wenn ein Urlauber positiv getestet wird, dann kann man das noch eher in den Griff bekommen, als wenn ein Barkeeper oder ein Küchenchef erkrankt“, so der Bezirkshauptmann. Und dann müsste man, je nach Fall, durchgreifen – mit Absonderungen oder in letzter Konsequenz mit Betriebsschließungen.

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