Coronavirus: Bisher rund 880 Erkrankte in Wien in Spitalsbehandlung

In Wien sind in den städtischen Krankenhäuser bisher rund 880 zum Teil schwer erkrankte Covid-Patienten behandelt worden. Dafür mussten etwa 2.000 andere planbare Eingriffe warten – die nun jedoch alle abgearbeitet werden konnten, wie Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) und Spitalsvertreter am Montag erläuterten. Gleichzeitig wurde gewarnt, dass die Pandemie noch nicht vorbei sei.

Denn täglich werden im Durchschnitt rund 20 Neuerkrankungen registriert, wie Michael Binder, der medizinische Direktor des Wiener Gesundheitsverbundes, in der Pressekonferenz berichtete. Insgesamt wurden im Gesundheitsverbund bereits 50.000 Corona-Tests durchgeführt.

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„Die Erkrankung ist weiterhin vorhanden“, versicherte er. Und auch wenn es in Wien und in Österreich zuletzt einen Rückgang bei den aktuellen Fällen gegeben habe, könne sich dieser Trend – wie man an internationale Beispielen gesehen habe – auch wieder umkehren.

Man sei jedoch gut vorbereitet, die Pandemielager seien gefüllt, beteuerte Binder. Auch Gesundheitsstadtrat Hacker hielt fest, dass die Pandemie „zweifelsohne“ nicht vorbei sei. Er sei sich jedoch nicht sicher, ob es eine „zweite Welle“ sein werde. „Der Begriff strahlt so etwas Machtloses aus“, befand er. Tatsächlich könne man aber mit Maßnahmen gegenwirken.

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Gleichzeitig warnte er davor, einen Statistik-Wettbewerb zu führen, wer die wenigsten Fälle habe. Dies könne ein Schuss in die „Achillessehne“ werden. „Weil das führt zur Wettbewerbsverzerrung der dummen Art“, konstatierte Hacker. Natürlich habe man keine Erkrankungen, wenn man keine Tests mache, gab der Stadtrat zu bedenken.

Wien hat stets betont, dass man durch systematische Testungen auch viele nicht symptomatische Fälle entdeckt hat. Die Stadt heftet sich etwa auf die Fahnen, den sogenannten Post-Cluster maßgeblich aufgedeckt zu haben. Betroffen waren damals zahlreiche Leiharbeiter, die in Post-Verteilzentren in Niederösterreich und Wien beschäftigt waren.

In den Spitälern, so wurde heute betont, sei es gelungen, das Virus weitgehend fernzuhalten – auch wenn dies „nicht lückenlos“ gelungen sei. Aktuell wurde ein technischer Mitarbeiter im AKH positiv getestet. Zustände wie etwa in Italien, wo erkrankte Patienten zur Diagnose oder zu Behandlungen in die Spitäler gekommen seien, hätte man aber vermieden. Hier habe sich bewährt, dass leicht erkrankte Menschen daheim versorgt werden.

Die verschobenen planbaren Eingriffe habe man zwei Wochen früher als geplant abgearbeitet, hieß es. Hervorgehoben wurde hier auch die intensive Zusammenarbeit mit privaten Einrichtungen. So sind etwa 40 Betten im Rudolfinerhaus dem Gesundheitsverbund (ehemals Krankenanstaltenverbund, Anm.) zur Verfügung gestellt worden, um aufgeschobene Operationen nachzuholen.

Keine Änderung ist vorerst bei den restriktiven Zutrittsbeschränkungen in den Wiener Krankenhäusern geplant. Sie bleiben bis auf Weiteres aufrecht.

In Wien sind insgesamt bisher 3.734 Coronavirus-Infektionen entdeckt worden, 3.285 Betroffene sind wieder gesundet. Die Zahl der mit dem Virus in Zusammenhang stehenden Todesfälle beträgt 189.

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