Coronavirus: China weist Schuldvorwürfe zurück

Der chinesische Vizeaußenminister Le Yucheng hat sich gegen jegliche internationale Untersuchung der Coronavirus-Pandemie ausgesprochen, die von einer Schuld Chinas ausgehe. Unter Berufung auf ein Interview, das Le dem Sender NBC gab, erklärte das Außenministerium im Internet, die Regierung in Peking lehne eine „politisierte“ internationale Untersuchung zur Stigmatisierung Chinas „vehement“ ab.

Zuvor hatten sich auch in Deutschland die Rufe nach einer internationalen Untersuchung in Bezug auf China vemehrt. „Ziel muss nicht nur eine transparente Aufklärung der Ursachen sein, sondern auch die Entwicklung und Durchsetzung von internationalen Hygienestandards, gerade auch für Tiermärkte“, sagt der CDU-Außenpolitikexperte Jürgen Hardt der Zeitung „Augsburger Allgemeinen“ (Donnerstagausgabe).

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Angesichts der Tragweite der Pandemie trage jeder Staat dafür Verantwortung, transparent mit Ursachen und Maßnahmen umzugehen, damit ein vergleichbarer Vorgang für die Zukunft verhindert werden könne. „Eine unabhängige und transparente internationale Untersuchung unter Leitung der WHO könnte einen wichtigen Beitrag leisten, diese muss China auch im eigenen Interesse zulassen“, betont Hardt. „Allerdings sollte diese so schnell wie möglich stattfinden können, damit nötige Beweise noch vorliegen“.

Auch der FDP-Außenpolitikexperte Alexander Graf Lambsdorff spricht sich für eine Aufklärung aus: „China hat ein Interesse daran diese Gerüchte zu widerlegen, und die beste Weise dazu ist, eine unabhängige internationale Untersuchung über die Herkunft des Virus zuzulassen“, sagt der FDP-Politiker der Zeitung. „Wenn China nichts zu verbergen hat, spricht auch aus Pekings Sicht nichts dagegen.“ Da die Weltgesundheitsorganisation WHO aber in der Pandemie aktuell extrem gefordert sei, könne dies auch zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Österreich zur Rolle Chinas zurückhaltend

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Österreich hat sich in der Diskussion um die Rolle Chinas beim Coronavirus-Ausbruch bisher zurückhaltend gegeben. Außenminister Alexander Schallenberg sprach sich für eine allgemeine Aufarbeitung aus. „Wir befinden uns noch mitten in der Phase des Krisenmanagements. Anschließend ist der Zeitpunkt für eine umfassende Aufarbeitung, um Lehren für die Zukunft zu schließen“, erklärte die Sprecherin Schallenbergs am Mittwoch auf APA-Anfrage. Schallenberg und sein chinesischer Amtskollege Wang Yi hatten einander zuvor in einem Telefonat „exzellenter Beziehungen zwischen Österreich und China“ versichert. „Wir haben unsere Erfahrungen mit den Maßnahmen gegen Covid 19 besprochen und die Wichtigkeit der gegenseitigen Unterstützung und Kooperation im Licht der Pandemie unterstrichen“, teilte Schallenberg auf Twitter mit.

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