Coronavirus: Das Ende einer Urlaubsfahrt …

Deutsche Behörden sehen Rückkehrer vom Balkan und aus der Türkei als Gefahrenquelle

Deutschland hat verpflichtende Corona-Tests für Rückkehrer aus Risikogebieten angekündigt. Besonders im Fokus stehen Heimkehrer vom Balkan und aus der Türkei.
Deutschland hat verpflichtende Corona-Tests für Rückkehrer aus Risikogebieten angekündigt. Besonders im Fokus stehen Heimkehrer vom Balkan und aus der Türkei. © Scottiebumich - stock.adobe.com

Wie berichtet, ist Deutschland dabei, Urlaubsrückkehrer aus „Risikogebieten“ bei der Einreise zu Corona-Tests zu verpflichten — und an drei Autobahngrenzübergängen zu Österreich entsprechende Kontrollpunkte einzurichten.

Aktuelle Daten des renommierten Robert Koch Instituts zeigen auf, welche Gefahrenquellen im Rückreiseverkehr lauern: Im Verlauf der letzten vier Wochen zeigten sich die häufigsten Einschleppungen von Corona-Infektionen nach Deutschland bei Rückkehrern aus dem Kosovo (303 Fälle), aus Serbien (242), aus der Türkei (70) und aus Bosnien (67) — Tendenz vorerst steigend.

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Über das Prozedere polizeilicher Anhaltungen und Corona-Testungen an der Autobahn A3 aus OÖ kommend bei Pocking bzw. der Raststätte Donautal-Ost wollte die Sprecherin des Bayerischen Innenministeriums am Mittwoch vorerst keine Angaben machen: „Da derzeit keine rechtliche Verpflichtung zur Durchführung von Corona-Tests besteht, wird auch nicht kontrolliert, ob sich Einreisende testen lassen. Insofern wird es keine polizeilichen Anhaltungen geben.“

Allerdings: Schon für die kommende Woche hat das deutsche Gesundheitsministerium die Verhängung einer Testpflicht angekündigt. Zu aktuellen Aussagen von Bundesinnenminister Seehofer, wonach polizeiliche Anhaltungen vor Tests nicht realistisch seien, wollte man sich am Mittwoch im Münchner Innenministerium nicht äußern: „Da bitte ich Sie, sich an die Kollegen in Berlin zu wenden“, meinte die Sprecherin auf VOLKSBLATT-Anfrage.

Stelzer bereits in Kontakt

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Angesichts absehbarer Staubildungen, Verzögerungen im Güter- sowie Pendlerverkehr und möglicher Belastungen durch Ausweichverkehr betonte Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer am Mittwoch: „Wir sind mit der bayerischen Regierung in Kontakt.“ Wichtig sei aus Sicht Oberösterreichs, „dass das Kontrollmanagement gut abgestimmt wird. Die Kontrollen müssen für die Pendler und die regionale Wirtschaft in einem erträglichen Maß erfolgen!“ Grundsätzlich hält Stelzer aber fest: „In einem geeinten Europa sind Grenzkontrollen keine Maßnahme, die man leichtfertig und gerne setzt.“

Der zuständige Passauer Landrat, Raimund Kneidinger, ist mit Blick auf absehbare Verkehrsbehinderungen zunächst einmal froh, dass die Corona-Testungen an der Rastanlage vorgenommen werden sollen.

„So entzerrt sich der Verkehr auf der A3.“ Es müsse aber grundsätzlich „dafür Sorge getragen werden, dass es nicht wieder zu Beeinträchtigungen der Landkreisbewohner kommt“, fügt Kneidinger mit Blick auf die Pendler und auf die Siedlungsgebiete im Umfeld der Autobahn A3 hinzu.

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