Coronavirus: Fußball-Unterhaus wird abgebrochen

Die Saison im Fußball-Unterhaus wird wegen der Coronavirus-Pandemie vorzeitig abgebrochen. Das bestätigten ÖFB-Präsident Leo Windtner und Gerhard Götschhofer, Präsident des oö. Fußballverbandes, unabhängig voneinander im Gespräch mit dem VOLKSBLATT.

„Sämtliche Bewerbe mit Ausnahme der beiden höchsten Männer-Spielklasssen sowie des ÖFB Cupfinals werden beendet“, zitierte Götschhofer aus dem Beschluss der heutigen Präsidiumssitzung.

Als Folge dessen werden sämtliche Meisterschaften von der Regionalliga abwärts nicht zu Ende gespielt, es gibt keine Auf- und Absteiger. „Es wäre nicht möglich gewesen, unter den derzeitigen Voraussetzungen die Amateurligen bis 30. Juni zu beenden“, erklärte Götschhofer im Telefonat mit dem VOLKSBLATT.

Die Bundesliga ist hingegen berechtigt, ihre Bewerbe ohne Zuschauer fortzusetzen (mehr dazu hier). Gleiches gilt für das Cup-Finale zwischen RB Salzburg und Zweitligist Austria Lustenau, das als erstes Pflichtspiel ausgetragen werden soll.

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ÖFB-Boss Leo Windtner ist aber skeptisch, ob die Bundesliga tatsächlich zu Ende gespielt werden kann: „Es wird schwierig, allein die Kosten für die laufenden Tests gehen in die Millionen“, so der Oberösterreicher zum VOLKSBLATT. Bei einem Abbruch gäbe es auch hier keinen Meister und Absteiger, der Tabellenstand nach dem Grunddurchgang würde für die Europacup-Startplätze hergenommen werden.

Am Donnerstag tagt die Klubkonferenz der Bundesliga.

Die Presseaussendung des ÖFB

Das ÖFB-Präsidium hat in seiner heutigen per Video-Konferenz geführten Sitzung entschieden, die derzeit ausgesetzten Bewerbe im Bereich der Landesverbände abzubrechen.

Eine ordnungsgemäße Durchführung ist aufgrund der behördlichen Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie nicht möglich.

Betroffen sind sämtliche Bewerbe der Männer mit Ausnahme der beiden Spielklassen der Bundesliga und des UNIQA ÖFB Cups.

Im Bereich der Frauen werden alle Bewerbe inklusive der Planet Pure Frauen Bundesliga und des SPORT.LAND.NÖ Frauen Cups abgebrochen, ebenso im Nachwuchs und Futsal.

Die Österreichische Fußball-Bundesliga wird ermächtigt, die Tipico Bundesliga und die HPYBET 2. Liga unter Einhaltung der behördlichen Auflagen – gegebenenfalls ohne Zuschauer – fortzuführen.

Das UNIQA ÖFB Cup Finale soll unter den gleichen Rahmenbedingungen und sofern möglich als erstes Pflichtspiel ausgetragen werden. Ein neuer Termin wird entsprechend abgestimmt.

Auf Basis eines eingeholten Rechtsgutachtens gilt für alle nicht vollständig durchgeführten Bewerbe:

  • Der Bewerb wird nicht gewertet
  • Es gibt keinen Meister bzw. Cupsieger
  • Es gibt keine(n) Aufsteiger
  • Es gibt keine(n) Absteiger

Die Nennung der ÖFB-Vertreter für die europäischen Klub-Bewerbe hängt von einer ordnungsgemäßen Durchführung der Meisterschaft und des Cup-Bewerbs ab. Sollte dies nicht möglich sein, wird das ÖFB-Präsidium unter Anwendung der diesbezüglich im Gutachten festgelegten Grundsätze entsprechende Beschlüsse fassen.

Die den Landesverbänden für den UNIQA ÖFB Cup 2020/21 zustehenden Startplätze werden von diesen vergeben.

Über den Beginn der Bewerbe 2020/21 wird unter Berücksichtigung der behördlichen Vorgaben entschieden.

„Es war eine sehr schwere Entscheidung, alle Bewerbe im Landesverbands-Bereich abzubrechen, aber angesichts der derzeitigen Lage letztendlich eine alternativlose. Die Gesundheit der Sportlerinnen und Sportler und die weitere erfolgreiche Eindämmung des Virus haben oberste Priorität. Die Möglichkeit der Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs in der obersten Spielklasse ist hingegen ein Lichtblick und ein erster wichtiger Schritt in Richtung Normalität, die sich die Fußball-Fans herbeisehnen“, so ÖFB-Präsident Dr. Leo Windtner.

Das eingeholte Rechtsgutachten ist hier abrufbar.

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