Coronavirus: Hilfsorganisation warnt vor Eskalation in 15 Staaten

Laut der Hilfsorganisation CARE ist das Risiko von der COVID-19-Pandemie stark getroffen zu werden, global sehr ungleich verteilt. So zeigten Daten aus dem INFORM Global Risk Index der Europäischen Kommission eine besonders hohe Gefahr für 15 Staaten an, die meisten davon im Nahen Osten und in Afrika, gab CARE in einer Aussendung am Freitag bekannt.

„Die Daten der Risikoanalyse zeichnen ein erschreckendes Bild dessen, was wir erwarten können, wenn sich die COVID-19-Pandemie weiter ausbreitet“, sagt Andrea Barschdorf-Hager, Geschäftsführerin von CARE Österreich.

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Zu den Hochrisiko-Staaten gehörten Syrien, der Irak, der Jemen, Afghanistan, Somalia, der Sudan, der Südsudan, die Demokratische Republik Kongo, Äthiopien, Nigeria, Uganda, die Zentralafrikanische Republik, der Tschad, der Niger und Haiti.

Dort bestehe die Gefahr, dass das Corona-Virus auf bereits bestehende Krisen wie Krieg, Lebensmittelknappheit und zerstörte medizinische Infrastruktur treffe. Zugleich bieten diese Staaten dreimal so häufig Zuflucht für Vertriebene wie Länder mit dem geringsten Risiko, zu denen Österreich gehöre. „Länder wie der Südsudan und Syrien befinden sich mitten in bewaffneten Konflikten“, betonte Barschdorf-Hager. „Hunderttausende Menschen können grundlegende vorbeugende Maßnahmen wie Händewaschen nicht durchführen.“

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CARE rufe daher trotz der globalen Krise dazu auf, Länder wie Syrien weiter zu unterstützen. Es sei jetzt dringend erforderlich, die Gesundheitsmaßnahmen zu verstärken, forderte Barschdorf-Hager. „In Idlib in Syrien stehen nur rund 900 Testkits zur Verfügung und es gibt nur ein Labor, das etwa 20 Tests pro Tag durchführen kann. Ohne Testkapazitäten ist es sehr wahrscheinlich, dass sich das Virus bereits ohne unser Wissen verbreitet.“

„Während sogar wohlhabende Nationen derzeit Schwierigkeiten haben, mit dem Coronavirus fertig zu werden, zeigt die Analyse, dass es Länder mit extrem schwacher Gesundheitsinfrastruktur noch weitaus härter treffen wird. Dort droht der Zusammenbruch der Versorgung“, betonte Barschdorf-Hager.

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