Coronavirus: Hohe Umsatzausfälle bei heimischen Bierbrauern erwartet

Bei Österreichs Bierbrauern ist wegen der Coronavirus-Krise und der damit einhergehenden Lokalschließungen mit hohen Umsatzausfällen zu rechnen.

„Der Totalausfall der Gastronomie trifft die Brauereien hart,“ sagte Jutta Kaufmann-Kerschbaum, Geschäftsführerin des Brauereiverbandes Österreich, am Montag zur APA. Im Schnitt dürften heuer 50 Prozent weniger Umsatz anfallen, schätzt der Verband.

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Dabei seien die Brauereien jedoch sehr unterschiedlich von der Krise betroffen, besonders hart erwische es die kleinen Betriebe. Einige Brauereien hätten bereits Kurzarbeit angemeldet, genaue Zahlen lägen dem Verband aber nicht vor so Kaufmann-Kerschbaum. Der geschätzte Umsatzverlust sei lediglich eine „Momentaufnahme“. Sollte die Krise noch länger andauern und die Lokale noch länger geschlossen bleiben, könnte das Minus noch größer ausfallen.

Um den Brauereien unter die Arme zu greifen, erlaubt die Regierung unter anderem die Stundung der Biersteuer. Die Steuer könne bis 30. September gestundet oder die Zahlung auf Raten beantragt werden, so Kaufmann-Kerschbaum. Dies sei im Rahmen der Steuerstundungen für Unternehmen im März geregelt worden.

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In Österreich beträgt die Biersteuer je Hektoliter Bier 2 Euro je Grad Plato. In Deutschland haben sich die Finanzministerien des Bundes und der Länder am heutigen Montag darauf geeinigt, dass die Biersteuer von 0,787 Euro je Grad Plato gestundet werden darf.

Außerdem solle es in Österreich bald möglich sein, dass Firmen Zuschüsse für verdorbene Ware bekommen – darunter könnte dann auch Bier fallen, so die Verbands-Geschäftsführerin. Dies wäre für Bierbrauer, die vor allem Lokale beliefern, von besonderer Bedeutung, denn die extra für die derzeit stillstehende Gastronomie abgefüllten Gebinde ließen sich nicht für den Einzelhandel umschichten, so Kaufmann-Kerschbaum.

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