Coronavirus: Hongkong meldete erstmals keine Neuinfektion

Aus mehreren Ländern der Welt kommen am Montag vorsichtige positive Meldungen in Sachen Coronakrise.

Mehrere Länder bereiten Lockerungen der Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie aus. Dennoch bleibt die Sorge vor einer neuerlichen Verschärfung der Situation virulent.

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HONGKONG:

Hongkong hat am Montag erstmals seit Anfang März keine neuen Coronavirus-Fälle verzeichnet. Die Behörden in der chinesischen Sonderverwaltungszone forderten die Einwohner dennoch auf, die strengen Hygieneregeln und Kontaktbeschränkungen einzuhalten. Zuletzt meldeten sie am 5. März keine Neuinfektionen.

In Hongkong wurden seit Beginn des Ausbruchs im Jänner bisher 1.025 Ansteckungen und vier Todesfälle registriert. Ein exponentieller Anstieg konnte vermieden werden. Zwar sind Schulen geschlossen, Versammlungen von mehr als vier Personen verboten und viele Menschen arbeiten im Homeoffice, aber auf eine vollständige Abriegelung wurde verzichtet. Stattdessen tragen viele Hongkonger Masken, in Bürogebäuden, Geschäftszentren und öffentlichen Einrichtungen wird Fieber gemessen und vielerorts stehen kostenlose Desinfektionsmittel-Spender zur Verfügung.

GIBRALTAR:

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Gute Corona-Nachrichten auch aus Gibraltar: In dem britischen Überseegebiet an der Südspitze der Iberischen Halbinsel wurde seit 72 Stunden kein neuer Fall des Virus Sars-CoV-2 mehr gemeldet, teilte die Regierung am Sonntagabend mit. Der letzte Anstieg der Infektionszahl sei am vergangenen Donnerstag registriert worden, als die Gesamtzahl auf 132 gestiegen war. Davon gelten 120 Patienten bereits wieder als gesund, zwölf Fälle sind noch aktiv. Tote in Zusammenhang mit dem Virus wurden in Gibraltar bisher nicht verzeichnet.

In dem Gebiet mit seinen 33.000 Einwohnern wurden den Angaben zufolge bisher mehr als 1.900 Tests durchgeführt. Somit wurden fast 5,8 Prozent der Menschen auf das Coronavirus untersucht, das ist vergleichsweise viel. In Gibraltar gilt seit dem 24. März eine 30-tägige Ausgangsbeschränkung. Die Menschen dürfen nur noch maximal mit einem Mitbewohner aus dem gleichen Haushalt hinaus, jedoch können sie – anders als in Spanien – auch spazieren gehen, joggen oder draußen mit ihren Kindern spielen.

LUXEMBURG:

Im Kampf gegen das Coronavirus gilt auch in Luxemburg seit Montag eine Maskenpflicht: Wer im Supermarkt einkaufen oder mit Bussen, Tram oder Zügen fahren will, muss jetzt eine Mund-Nase-Schutzmaske tragen. Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel hat angekündigt, dass jeder Bürger bis zu fünf Masken bekommen solle, die von den Gemeinden ausgegeben werden. Alternativ sind auch Schals, Tücher oder selbst angefertigte Masken als Schutz zulässig.

In Luxemburg ist die Zahl der Personen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden, auf 3.550 gestiegen (Stand Sonntag). 73 Menschen starben in Verbindung mit Covid-19.

KANARISCHE INSELN:

Auf den Kanarischen Inseln könnte die für ganz Spanien geltende strikte Ausgangssperre nach Auffassung der Regionalregierung schon bald gelockert werden. Dabei müsse die Entwicklung der Corona-Zahlen auf jeder einzelnen der acht Inseln berücksichtigt werden, sagte Regionalpräsident Angel Victor Torres am Montag dem Sender Cadena Ser. Auf einigen Inseln seien seit Tagen keine neuen Fälle gemeldet worden. Auf der kleinsten Insel La Graciosa mit 700 Einwohnern gebe es bisher keine einzige Infektion.

Insgesamt wurde auf den Kanaren mit ihren rund zwei Millionen Einwohnern etwa 2.000 Corona-Fälle bestätigt – mehr als 1.300 davon auf Teneriffa. Torres sagte, die abgeschottete geografische Lage vor der Nordwestküste Afrikas und die Schließung der Grenzen samt strikter Beschränkungen im Flugverkehr sei den Inseln zugute gekommen. Es habe deshalb keinen Sinn, noch länger zu warten, bis die Wirtschaft langsam wieder hochgefahren werde. Diese Woche will er der Zentralregierung in Madrid einen entsprechenden Plan vorlegen.

THAILAND:

Das Verteilen von Essen an Bedürftige hat in Thailand Sorge vor einer Verschärfung der Corona-Krise ausgelöst. Ein Sprecher des Krisenzentrums der Regierung sagte am Montag, wer Essen oder anderes verteilen wolle, müsse zuvor die Behörden informieren. Diese sollen dann helfen, Abstand zu wahren. Vergangene Woche hatte sich an einem Tempel in der Hauptstadt Bangkok eine lange Schlange mit etwa 1.000 Menschen gebildet. Für diese wurde dann vorsorglich Heim-Quarantäne angeordnet.

Am Wochenende war auf Bildern zu sehen, wie Obdachlose rennen und verzweifelt anstehen, um in einem Park in Bangkok eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 100 Baht (knapp 3 Euro) pro Person zu bekommen. In Thailand wurden bisher 2.792 Fälle des Erregers Sars-CoV-2 gemeldet, der die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. 47 Menschen starben. In dem südostasiatischen Land gilt der Ausnahmezustand.

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