Coronavirus: In zwei Monaten keine Ansteckung beim Roten Kreuz OÖ

Obwohl in den vergangenen Monaten bis zu 400 Mitarbeiter täglich unmittelbar mit Covid-19 konfrontiert waren, „hat sich kein einziger angesteckt“ – diese erfreuliche Bilanz hat der Präsident des Roten Kreuzes Oberösterreich, Walter Aichinger, in einer Pressekonferenz am Dienstag gezogen.

Von Mitte März bis Mitte Mai haben mobile Teams des Roten Kreuzes rund 12.000 und die Mitarbeiter an den Drive-in-Stationen rund 14.000 Proben für Covid-Tests abgenommen. Etwa 2.000 Infektionstransporte wurden abgewickelt. Vier Teams des Covid-HÄND (Hausärztlicher Notdienst, Anm.) versorgten Corona-Kranke zu Hause.

Die Hotline 1450, die laut Aichinger „nie als Krisentelefon für eine derartige Katastrophe gedacht war“, habe binnen zwei Monaten rund 62.000 Anrufe entgegengenommen, zwischenzeitlich war der Mitarbeiterstand von unter 20 auf 60 aufgestockt worden. Mittlerweile läutet das Telefon dort „nur“ mehr rund 300 Mal am Tag, fast schon ein normales Niveau.

Die Pandemie hat offenbar auch keine Freiwilligen abgeschreckt, sich beim Roten Kreuz zu engagieren: Rund 500 Leute haben sich neu gemeldet, berichtete Landesgeschäftsleiter Erich Haneschläger. Viele hätten die Zeit zu Hause einfach für ehrenamtliche Arbeit genützt. Zur Größenordnung: Im Jahr 2019 hatten knapp 22.300 freiwillige Rotkreuz-Mitarbeiter rund 3,1 Millionen Stunden Hilfe geleistet, etwa drei Viertel davon im Rettungsdienst.

Die Blutspenden – ebenfalls ein Tätigkeitsfeld des Roten Kreuzes – sind während der Corona-Zeit zwar zurückgegangen. Da die Spitäler aber planbare Operationen gestrichen hatten, war der Bedarf ebenfalls deutlich geringer. Man konnte damit den Standard, einen Wochenvorrat auf Lager zu haben, auch in dieser Zeit halten, so Aichinger.

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Derzeit werden Überlegungen angestellt, den Spendern gleich einen Antikörpertest anzubieten. Bereits seit Ende April stehen auch Blutprodukte von Genesenen zur Verfügung, um schwer Erkrankte Corona-Patienten mit Antikörpern zu versorgen. Rund 80 Packungen seien aktuell vorrätig, man habe aber zusätzlich rund 300 Gesundete bei der Hand, die im Bedarfsfall spenden würden.

Gefragt, ob er eine zweite Welle erwarte, meinte der oberösterreichische Rot-Kreuz-Präsident: „Das werden wir nächste Woche sehen.“ Die Organisation könne ihre Strukturen aber „innerhalb einer halben Stunde“ wieder hochfahren.

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