Coronavirus ist für Musiker und Autoren „existenzbedrohend“

Kulturwelt zittert – Literar Mechana schüttete erste Gelder aus Notfallfonds aus

Viele Musiker müssen derzeit dank Coronavirus herbe Einkommenseinbußen verschmerzen.
Viele Musiker müssen derzeit dank Coronavirus herbe Einkommenseinbußen verschmerzen. © ipopba-stock.adobe.com

Die durch das Coronavirus notwendigen Absagen in der Kulturbranche haben viele Künstler, Veranstalter und Institutionen hart getroffen. Ein schwerer Schlag ist die Situation auch für freischaffende Musiker, die über kein geregeltes Einkommen verfügen.

Viele würden die drastischen Maßnahmen als „existenzbedrohend wahrnehmen“, so Dagmar Abfalter vom Institut für Kulturmanagement und Gender Studies an der Musikuni Wien.

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Einer Umfrage zufolge beläuft sich der Einkommensverlust durch die vier gewichtigsten Aufträge bei den Befragten auf insgesamt 425.000 Euro, was einem Schnitt von rund 2815 Euro pro Person entspricht. Das bezieht sich wohlgemerkt auf die Zeit nur bis 3. April.

Erst „in zwei, drei Jahren“ zurück zu Normalbetrieb

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„Es ist zutiefst bedrohlich.“ Mit diesen Worten beschreibt der österreichische Musikmanager Hannes Tschürtz die Auswirkungen der Coronakrise auf die gesamte Branche. Der CEO von Ink Musik rechnet erst „in zwei, drei Jahren“ mit einer Rückkehr zum Normalbetrieb.

Bei den heimischen Autoren sieht es ungleich besser aus: Nur die wenigsten leben von ihren Buchverkäufen. Vielmehr tragen Lesungen, Performances und Lehraufträge hauptsächlich zum Einkommen bei. Die Literar Mechana schüttete an einzelne Autoren bereits erste Gelder als Notmaßnahme aus.

Laut Sandra Csillag, Geschäftsführerin der Literar Mechana, sei es jetzt wichtig, unbürokratisch zu handeln: „Wir versuchen, den Autoren Hoffnung zu machen.“ Csillag geht davon aus, dass die Anfragen sich in den kommenden Tagen und Wochen wohl stark häufen werden.

Wie mit Honoraren von bereits vereinbarten, aber nun abgesagten Veranstaltungen umgegangen wird, ist dabei laut der IG Autorinnen Autoren noch völlig unklar. Es gebe derzeit noch keine Garantie aller Förderungseinrichtungen des Bundes, der Länder sowie Städte und Gemeinden, dass Ausfallshonorare von 100 Prozent ausgezahlt würden, so Geschäftsführer Gerhard Ruiss.

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