Coronavirus – Kurz: Bestmögliche Unterstützung für Südtirol

Bundeskanzler Sebastian Kurz © APA/Punz

Es sei sofort klar gewesen, dass Österreich in der Coronakrise dem Hilfegesuch aus Südtirol nachkommt und den Transport von Schutzausrüstung aus China übernimmt.

„Unsere Zusammenarbeit ist nicht nur eine leere Worthülse, sondern wird täglich gelebt“, betonte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im Interview mit der Südtiroler Tageszeitung „Dolomiten“ (Mittwochsausgabe).

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Das Land Tirol hatte zudem am Dienstag angekündigt, fünf Intensivpatienten seines südlichen Nachbar bei sich aufzunehmen. Die Zahl der Todesopfer in Südtirol, die in Zusammenhang mit dem Coronavirus stehen, war am selben Tag auf 44 angestiegen.

„Ich bin mit (Südtirols) Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Philipp Achammer laufend in Kontakt, noch mehr seitdem sich die Situation bezüglich des Coronavirus dramatisch zugespitzt hat. Wir haben vereinbart, uns gegenseitig bestmöglich zu unterstützen“, so der Bundeskanzler.

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Dass er Südtirol als das „10. Bundesland für Österreich“ betrachte, verneinte Kurz. „Unsere Schutzfunktion für Südtirol findet aber breite Unterstützung in Österreich. Dazu stehen wir. Ebenso gilt, dass die moderne Autonomie für Südtirol international ein Vorzeigemodell für Minderheitenschutz ist. Mir persönlich ist Südtirol ein Herzensanliegen“, unterstrich der Kanzler.

Angesichts des nicht koordinierten Vorgehens europäischer Nationalstaaten mit Einzelaktionen sagte Kurz: .„Wir werden nach der Krise eine Diskussion über europäische Solidarität führen müssen. Es kann zum Beispiel nicht sein, dass wir 2 Wochen lang darum kämpfen müssen, dass ein Lkw mit bereits von uns bezahlten und dringend benötigen Schutzmasken an der deutschen Grenze hängt und nicht weiterfahren darf.“

Weiters berichtete der Bundeskanzler, dass Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu ihn gewarnt habe, das Coronavirus-Problem in Europa zu unterschätzen, als es damals bis auf ein paar Einzelfälle kein großes Thema gewesen sei. „Dann haben wir mit unseren Experten die Fallzahlen studiert und sind schnell zum Schluss gekommen, dass wir früh und konsequent reagieren müssen, um das Schlimmste abwenden zu können.“

Auf die Frage, wie er sich in diesen Tagen selbst verhalte, erklärte Kurz: „Ich halte natürlich mehr Abstand und wasche mir regelmäßig die Hände. Besprechungen finden jedoch – mit Abstand – in gewohnter Weise statt. (…) Ich habe aber die physischen Kontakte auf das Nötigste reduziert. Meine Eltern treffe ich sonst regelmäßig, mit ihnen habe ich derzeit nur telefonisch Kontakt.“

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