Coronavirus: Lockerungen in Mexiko in heißester Phase

Mexiko hat erste Lockerungen seiner Corona-Maßnahmen verkündet, während die Fallzahlen noch rapide steigen.

Ab kommenden Montag werden in den am wenigsten betroffenen Regionen nach fast zwei Monaten die Beschränkungen aufgehoben, wie Präsident Andres Manuel Lopez Obrador am Mittwoch mitteilte. Er sprach von Licht am Ende des Tunnels.

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Außerdem wurden drei Industrien für unerlässlich erklärt, die zuvor wegen der Pandemie den Betrieb hatten einstellen müssen: die Hersteller von Fahrzeugen und Fahrzeugteilen, der Bau und der Bergbau.

Mexiko befindet sich nach Einschätzung der Regierung derzeit in der schlimmsten Phase der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus. Bisher wurden 38.324 Infektionen und 3.926 Todesfälle bestätigt. Die tatsächlichen Zahlen dürften deutlich höher liegen – auch, weil in Mexiko kaum getestet wird. Am Dienstag wurde mit 347 Todesopfern die bisher höchste Zahl innerhalb von 24 Stunden gezählt.

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Noch bis zum 30. Mai gilt grundsätzlich die Unterbrechung nicht unerlässlicher Aktivitäten. Autobauer wie Volkswagen, das eines seiner größten Werke in Mexiko hat, stellten die Produktion ein.

Mexiko ist der weltweit sechstgrößte Produzent und viertgrößte Exporteur von Autos. Auch Lieferketten in die USA, von denen etwa die US-Autoindustrie abhängt, wurden durch die Maßnahmen von Ende März unterbrochen. Die USA machten in den vergangenen Wochen Druck, Mexiko solle die Zulieferbetriebe bald wieder öffnen.

Allmählich und vorsichtig soll sich nach Angaben der Regierung das Land insgesamt wieder öffnen. In Gemeinden ohne registrierte Infektionen mit dem Coronavirus, in deren Nachbargemeinden ebenfalls keine Infektionen festgestellt wurden, sollen Schulen und Betriebe ab Montag wieder öffnen dürfen.

Das trifft den Angaben zufolge auf 269 der knapp 2.500 Gemeinden des nordamerikanischen Landes mit rund 130 Millionen Einwohnern zu. Ab dem 1. Juni soll dann nach einem Ampelsystem entschieden werden, wo weitere Lockerungen sinnvoll sind.

Auch andere lateinamerikanische Länder – darunter Argentinien, Kolumbien, Panama und Costa Rica – kündigten zuletzt erste Lockerungen ihrer Anti-Corona-Maßnahmen an.

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