Coronavirus: Lokalaugenschein in Linz

Ein ganz normaler Frühlingstag, und doch ganz anders: Lokalaugenschein in Linz

Die Regale in den Supermärkten waren gestern wieder gefüllt, selbst das heißbegehrte Klopapier war wieder genügend vorhanden.
Die Regale in den Supermärkten waren gestern wieder gefüllt, selbst das heißbegehrte Klopapier war wieder genügend vorhanden. © Röbl

Strahlender Sonnenschein, milde Temperaturen – ein Frühlingstag wie aus dem Bilderbuch. Nicht ganz.

Dass der gestrige Montag in der Landeshauptstadt alles andere als ein normaler Tag war, war an vielerlei Details zu erkennen.

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Das vielleicht Erfreulichste, bestimmt aber Ungewöhnlichste: Kein Stau im Morgenverkehr! Wer Linz kennt, weiß was das heißt. Dort wo sich sonst die Blechkolonnen zäh dahinstauen, etwa auf der Nibelungenbrücke, ging es flott und zügig voran. Mehr als außergewöhnlich für einen Montagmorgen, an dem sich ganz Österreich erstmals im Ausnahmezustand befindet.

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Lahmgelegt von einem Virus, das bis vor wenigen Wochen kaum jemand kannte. Generell ist es eine merkwürdige Stille, die bei einem VOLKSBLATT-Lokalaugenschein über der Stadt zu liegen scheint.

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Geisterstimmung am Hauptplatz: Trotz herrlichem Frühlingswetter ließ sich kaum jemand blicken. ©Röbl
Geisterstimmung am Hauptplatz: Trotz herrlichem Frühlingswetter ließ sich kaum jemand blicken. ©Röbl

Schauplatz Hauptplatz: Hier, wo die Gastgärten in Erwartung der warmen Jahreszeit bereits vor Wochen eröffnet worden sind, herrschte gestern tagsüber gähnende Leere. Keine Touristen und kaum Einheimische lassen sich blicken. Allenfalls ein paar Bauarbeiter sorgen dafür, dass der Eindruck einer Geisterstadt gerade noch vermieden werden kann.

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Schauplatzwechsel ins Einkaufszentrum Lentia. Am Samstag war es regelrecht gestürmt worden. „So arg war es überhaupt noch nie, nicht einmal zu Weihnachten ist es so zugegangen“, schildert eine Lebensmittelverkäuferin in einem der beiden Supermärkte.

Verkaufsschlager Klopapier

Gestern ein ganz anderes Bild. Die Regale sind wieder gut gefüllt, selbst das Klopapier, das sich in diesen Tagen aus nicht näher bekannten Gründen zu einem unerwarteten Verkaufsschlager entwickelt hat, war wieder zu haben. Und nach wie vor sehr gefragt, wie man an manchen Kunden sehen konnte, die sich sichtlich bemühten, den Jahresbedarf zu decken. Der Ansturm selber hielt sich im Vergleich mit den letzten Tagen in Grenzen. Auch hier sind es vor allem Details, die erkennen lassen, dass kein gewöhnlicher Alltag herrscht.


Einige Kunden sind mit Atemschutzmasken unterwegs, wieder andere haben sich den Schal als Schutzmaßnahme sehr weit ins Gesicht gezogen. Viele tragen auch Einweghandschuhe. Noch ungeschützt ist das Personal, etwa an der Kassa: „Irgendwie ist es schon ein mulmiges Gefühl“, schildert eine Kassiererin. Das Enkerl oder andere Verwandte werde sie in nächster Zeit jedenfalls nicht besuchen, sagt sie. Aus Sicherheitsgründen. „Aber wir werden das schon schaffen“, sagt sie.

Unbeeindruckt im Kaffeehaus

Während in den beiden Supermärkten nahezu „business as usual“ herrschte, haben praktisch alle anderen Geschäfte geschlossen. Manche bedanken sich auf aufgehängten Zetteln für die Treue der Kunden und verströmen ebenfalls Optimismus: „Gemeinsam schaffen wir das“ ist ein Slogan, der häufiger zu lesen ist.

Eher verstörend hingegen das Bild in zwei Kaffeehäusern, die gestern noch offen hatten. Warum manche Kunden, trotz der zahlreichen Appelle, auf soziale Kontakte weitgehend zu verzichten, immer noch völlig unbeeindruckt und gemütlich auf einen Kaffee zusammensaßen, wird ihr Geheimnis bleiben. Solidarisch und verantwortungsvoll war es bestimmt nicht.

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