Coronavirus: Mehr als 80 Erkrankte in Istanbuler Hochsicherheitsgefängnis

Im Hochsicherheitsgefängnis Silivri im Westen der türkischen Metropole Istanbul sind 82 Insassen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Es gehe ihnen gut, hieß es am Freitag von der zuständigen Staatsanwaltschaft. Zehn Betroffene seien im Krankenhaus, die anderen im Gefängnis isoliert.

Zudem sei am Donnerstag ein Insasse an Covid-19 gestorben. Der Mann habe auch an Tuberkulose gelitten.

Wie viele Insassen in türkischen Gefängnissen insgesamt von der Corona-Pandemie betroffen sind, ist nicht bekannt. Ende April hatte Justizminister Abdulhamit Gül gesagt, bisher seien 120 Häftlinge an Covid-19 erkrankt.

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Keiner sei auf einer Intensivstation. Gül zufolge kamen die Betroffenen aus vier Gefängnissen. Am 13. April hatte Gül gemeldet, dass im offenen Vollzug bisher 17 Fälle der Lungenkrankheit Covid-19 bestätigt seien. Drei Menschen seien gestorben.

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Die Regierung hat im April damit begonnen, Häftlinge aus den überfüllten Gefängnissen unter anderem in den Hausarrest zu entlassen, um die Verbreitung von Covid-19 aufzuhalten. Ein entsprechendes Gesetz sollte die Entlassung von bis zu 90.000 Menschen ermöglichen. Anwälte und Menschenrechtler hatten die Maßnahme scharf kritisiert, weil sie Inhaftierte unter Terrorvorwürfen und Untersuchungshäftlinge ausschließt. Darunter sind auch Regierungskritiker und Journalisten.

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