Coronavirus – Mehr Intensivpatienten und Tote in Österreich

Laut Bericht der Corona-Kommission von Freitag ist die Auslastung der Intensivstationen weiter gestiegen: von elf auf 19 Prozent (Stichtag Mittwoch der Kalenderwoche 44 bzw. 45).

Und auch die Zahl der Verstorbenen nahm zu: innerhalb einer Woche waren 258 Todesfälle zu beklagen. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) will jedoch vorerst keine weiteren Corona-Maßnahmen wie Schulschließungen, so lange man nicht weiß, wie der Lockdown wirkt.

Erst Freitag kommender Woche will die Regierung entscheiden, ob weitere Verschärfungen nötig sind. Sollte sich allerdings die Lage dramatisch verändern, könnte man auch kurzfristig eingreifen. Zur Wirksamkeit des Lockdowns, der am Dienstag in Kraft getreten war, könne man jetzt noch keine Aussagen treffen, das würde zumindest zehn Tage dauern. Anschober rechnet jedenfalls mit einer „spürbaren Stabilisierung“. Erste Priorität sei nun, Triagen in Spitälern zu verhindern und sicherzustellen, dass die Kapazitäten im Gesundheitsbereich ausreichen.

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421 Covid-19-Patienten mussten am Freitag auf Intensivstationen behandelt werden. Für 18. November werden 750 Personen prognostiziert, sagte Herwig Ostermann, Geschäftsführer der Gesundheit Österreich GmbH. Damit stoße das Gesundheitssystem an seine Grenzen. Insgesamt in Spitalsbehandlung sollen laut der Prognose dann 3.500 Patienten sein – am Freitag waren es bereits 2.504. Ostermann betonte, dass die Prognosen aber darauf basieren, dass die Maßnahmen befolgt werden und eine dämpfende Wirkung haben.

Die Zahlen für die Risikoeinstufung der Kommission zeigen die zum Teil extremen regionalen Unterschiede bei der Entwicklung der Intensivpatienten: So lag die Auslastung in Vorarlberg in der Vorwoche bereits bei rund 22 Prozent – also über dem aktuellen Durchschnitt in ganz Österreich. Tirol und Oberösterreich sind die zwei weiteren Bundesländer, bei denen die Zahl der belegten Intensivbetten über dem bundesweiten Schnitt von 19 Prozent liegt: 20,2 bzw. 25,1 war hier die Auslastung am Stichtag dieser Woche nach 9,3 bzw. 13,6 in der Woche davor.

Die Entwicklung bei der prozentuellen Anzahl an positiven PCR-Tests zeigt ebenfalls einen negativen, ansteigenden Trend: Waren es vor vier bzw. drei Wochen österreichweit – bei leicht angestiegener Zahl an Tests – noch sechs und acht Prozent, gibt es jetzt eine Positivitätsrate von 18,5 Prozent bis Mittwoch, nach 13,5 in der Woche davor.

6.464 SARS-CoV-2-Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden sind am Freitag gemeldet worden, mit 1.532 die meisten aus Oberösterreich, die restlichen Bundesländer teilen sich wie folgt auf: Burgenland: 214, Kärnten: 206, Niederösterreich: 510, Salzburg: 678, Steiermark: 1.337, Tirol: 817, Vorarlberg: 320, Wien: 850.

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