Coronavirus: Noch 3.500 Österreicher im Ausland, 1.000 wollen zurück

Außenminister Alexander Schallenberg © APA/Neubauer

Von ursprünglich 47.000 Österreichern, die sich zu Beginn des Ausbruchs der Corona-Pandemie im Ausland aufgehalten haben, sind noch 3.500 übrig.

Von ihnen wollen allerdings nur rund 1.000 auch tatsächlich zurück in ihre Heimat, wie Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien mitteilte.

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Die verbleibenden 1.000 registrierten Reisende aus Österreich sind allerdings quer über den Globus verstreut – in 84 Ländern, teilweise in Klein- oder Kleinstgruppen. Mit einem Repatriierungsflug aus Neuseeland in den kommenden Tagen sei die „Phase der großen Rückholflüge fürs Erste beendet“, so Schallenberg.

Man gehe deshalb nun in die „Phase der Einzelfallbetreuung“ über. Für in Not geratene gibt es im Fall des Falles „Notkredite“ von Botschaften, kündigte der Politiker an.

„Wir lassen niemanden im Stich“

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Auch wenn es zu keinen großen Rückholaktionen mehr kommen wird, versicherte Schallenberg den im Ausland verbliebenen Österreichern, man werde sich „intensiv darum bemühen“, entsprechende Rückreisen zu organisieren. „Wir lassen niemanden im Stich“, betonte der Minister.

Bei den verbleibenden Rückholungen setze man deshalb auch vor allem auf die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene. Hier gebe es große Solidarität, so Schallenberg. Bisher seien bereits 700 Österreicher über EU-Kooperationsflüge nach Hause gebracht worden.

In jenen Fällen, wo es aufgrund von Ausgangssperren, Reisebeschränkungen oder Quarantänebestimmungen in den jeweiligen Ländern derzeit keine Möglichkeit gebe, das Land zu verlassen, werde konsularische Hilfe etwa bei der Suche nach Unterkünften, der medizinischen Versorgung, beim Kontakt mit lokalen Behörden oder anderen im Land befindlichen Österreichern geleistet. Zudem gebe es die Möglichkeit eines Notkredits über Botschaft oder Konsulat.

Weitere Reisewarnungen

Wegen der Coronavirus-Epidemie weitet das Außenamt zudem seine Reisewarnungen aus. Dazugekommen sind sieben Staaten. In Europa sind das Belgien, Portugal sowie Schweden und darüber hinaus Brasilien, Indonesien, Nigeria und die Philippinen.

Für 29 Staaten galt bereits zuvor die Stufe 6 (Reisewarnung), dazu zählen in Europa die Nachbarländer Italien und Schweiz sowie Frankreich, Spanien, Großbritannien und die Niederlande.

Die weiteren Reisewarnungen begründete Schallenberg damit, dass bei der Bekämpfung des Coronavirus „nicht alle Staaten im Gleichschritt unterwegs“ sind. Bei einigen Ländern werde es noch länger dauern, bis Maßnahmen gelockert werden könnten.

Derzeit gilt aufgrund der Coronakrise für weltweit 24 Staaten eine Reisewarnung. Und: „Wir müssen davon ausgehen, dass noch weitere Staaten dazukommen“, sagte Schallenberg.

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„Wir befinden uns noch voll und mitten in der Coronakrise.“ Eine Lockerung der derzeitigen Reisebeschränkungen sei „verfrüht“ und berge die Gefahr einer zweiten Welle an Infektionen.

Für bereits gebuchte Auslandsreisen gilt: Gibt es eine entsprechende Reisewarnung, ist eine Stornierung kostenlos möglich. Bei Ländern, für die „nur“ ein Reisehinweis des Außenamtes existiert, müsse Kontakt mit dem jeweiligen Reiseveranstalter aufgenommen werden.

Grundsätzlich appellierten Schallenberg und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (beide ÖVP) aber ohnehin, in diesem Sommer Urlaub in Österreich zu machen.

 

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